Irrglaube des Erfolgs: Du musst nur wollen!

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Der Irrglaube des Erfolgs: Du musst nur wollen

Dieser Satz über den Erfolg ist eine der größten Lügen, die mir in meinem Leben jemals begegnet ist:

„Du musst es nur wollen!“

Als Jugendlicher bin ich für mein Leben gerne gelaufen. Und ich war ziemlich schnell.

Mein größter Traum war es damals, irgendwann bei den Olympischen Spielen mitlaufen zu dürfen und auf dem Treppchen zu landen.

Blöd nur, dass mein zentrales Nervensystem nicht dazu in der Lage war, meine Beine so schnell zu bewegen, wie es nötig gewesen wäre … Selbst knallhartes Training (zweimal täglich) und 200km/Woche haben nicht geholfen.

Was dann passiert ist, kann sich wahrscheinlich jeder denken: Meine Leistung ist trotz höchster Anstrengungsbereitschaft stagniert. Und das war die absolute Katastrophe für mich.

Ich wollte nichts auf diesem Planeten mehr als nach Olympia, aber ich konnte einfach nicht schneller laufen.

Mein Umfeld hat damals zu mir gesagt: „Junge, du musst es nur noch mehr wollen! Du willst es nicht genug!“

An diesem Erfolgsdruck bin ich fast zerbrochen: Ich wollte so sehr und das war immer noch nicht genug?!

Heute weiß ich: Es war nicht der fehlende Wille, an dem meine Pläne gescheitert sind: Es war meine Physis. Mehr ging einfach nicht.

Der falsche Glaube daran, dass man den Erfolg nur wollen muss, hat mich fast kaputt gemacht. Es hat mir für einige Monate – nein, für viele Jahre – den Verstand verstellt.

Was habe ich daraus gelernt?

Der Wille ist wichtig, klar. Ohne die richtige Absicht kommt nichts ins Rollen und es lässt sich auch nichts umsetzen. Aber weil der Wille allein kein Garant für Erfolg ist, stimmt eine Sache nicht:

„Du musst es nur wollen!“

Der Erfolg im Leben hängt von vielen Faktoren ab: Von deiner Gesundheit, von dem Wissen, mit dem du in Berührung kommst, manchmal von deinem Geschlecht, vom Ort deiner Geburt, von deiner Intelligenz, deiner Frustrationstoleranz, oft vom guten Zufall und manchmal, wie beim Laufen, auch von deiner Fähigkeit 100 m unter 11 Sekunden laufen zu können – und meine Beine haben das, egal wie sehr ich es wollte, einfach nicht hingekriegt.

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