Julia Hanke: Warum hast du die Cognitive Coaching Ausbildung absolviert?

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Julia Hanke über die Cognitive Coaching Ausbildung

Julia Hanke ist eine starke Frau, die sich als Chefin des Familienbetriebs und Startup-Unternehmerin in unsicheren Zeiten zahlreichen Herausforderungen stellen muss. Sie wird zusammen mit ihrer Mutter Hermine die Stadlkirchner Hofstub’n in die Zukunft führen und hatte noch vorm Lockdown im Haus ihr neues Studio „Atem & Bewegung“ für Yoga, Atem und Meditation eröffnet. Mit diesem Studio möchten die beiden das Haus als Wohlfühlort erweitern. Wieso sie die Ausbildung zum Cognitive Coach gemacht hat? Antworten im Blog.

Auf einmal bin ich für 20 Mitarbeiter verantwortlich

Julia Hanke wusste, für diesen großen Schritt als Unternehmerin braucht sie das richtige Wissen und funktionelle Werkzeuge. Deshalb hat sich die 30jährige entschieden, die Cognitive Coaching Ausbildung am 24. Juni 2021 im Dr. Holzinger Institut zu beginnen. Wir haben vorab mit Julia gesprochen.

Erzähl‘ mal, Julia Hanke

Warum hast Du Dich für die Cognitive Coaching Ausbildung entschlossen?

Julia Hanke: Naja, das war für mich schnell ganz klar

  1. Ich übernehme den Familienbetrieb mit 20 Mitarbeitern. Um sie einfach mal so zu führen, brauche ich richtiges Wissen und funktionelle Werkzeuge. In der Ausbildung lerne ich, wie wir als Team gut zusammenarbeiten können.
  2. Dieses Coaching möchte ich außerdem in meinem Yoga-Studio einsetzen. Daniel hatte mir einmal erzählt, wie er mit dem Coaching angefangen hat und dass man den Menschen oft nicht allein über den Körper helfen kann. Ich kann zwar mit den Atem- und Körperübungen sehr viel für die Menschen tun, aber mir fehlt noch ein Werkzeug, damit ich in der Gesprächsführung sicherer werde. Denn oft kommen Menschen zu mir, die kleine oder größere Probleme haben und schwierige Situationen erleben. Dabei möchte ich sie unterstützen und ihnen zur Seite stehen.
  3. Gerade in dieser unsicheren Zeit ist die eigene Stabilität enorm wichtig. So werde ich die Ausbildungszeit natürlich für mich selbst nutzen. Denn für mich ist die persönliche Weiterentwicklung sehr wichtig, um nicht stehen zu bleiben. Heutzutage fordert unsere Gesellschaft von uns, offen und flexibel zu sein, wenn man nicht an den schwierigen Zeiten zerbrechen will. Ständig verändert sich vieles, so viele Menschen sind depressiv und haben Angststörungen. Dem möchte ich definitiv vorbeugen. So sehe ich die Coaching Ausbildung als ein wunderbares Mittel zur eigenen und starken Persönlichkeitsentwicklung.

Was hat Dich dann überzeugt, die Coaching Ausbildung im Dr. Holzinger Institut zu beginnen?

Julia Hanke: Ich hatte das Info-Material zur Ausbildung studiert und am Info-Abend teilgenommen. Das hat sich für mich so gut und stimmig angefühlt. Ich will das von und mit dem Team im Dr. Holzinger Institut lernen.

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Julia Hanke

Was waren Deine bisherigen beruflichen Stationen?

Julia Hanke: Ich habe Betriebswirtschaft in Wien studiert und lebte anschließend für das Masterstudium (MBA) in Amerika. Doch für mich war es das Natürlichste, nebenbei immer wieder zuhause in den Hofstub’n zu arbeiten. Direkt nach dem Studium hatte ich bei einem Zeitungsverlag gearbeitet, bevor mich mein Weg für mehrere Jahre in den Personalbereich eines mittelständischen Familienunternehmens führte.

Julia Hanke, wann war für Dich der Wendepunkt in diesem klassischem Karriereweg?

Julia Hanke: Irgendwann fing ich zum Ausgleich meiner intensiven Arbeit mit Yoga an. Daraus hat sich eine Liebe zum Yoga entwickelt, die mich seit 10 Jahren nicht mehr losgelassen hat. 2019 kam für mich der große Wendepunkt. Ich beendete diese wirtschaftliche Karriereorientierung in der Industriebranche. Ich wollte was anderes, d.h. auch eine andere Art zu leben. So hatte ich diese neu gewonnene Freiheit erst einmal aus reinem Eigeninteresse für eine Ausbildung als Yoga-Lehrerin genutzt. Dieses Bewusstsein und dieses Ganzheitliche im Yoga hat meine Einstellung zum Leben verändert.

Wieso bist Du nach Hause zurück?

Julia Hanke: Auf einmal hatte sich um mich herum wieder alles verändert. So wie das immer mal wieder ist. Man macht Pläne und alles kommt anders.

Also bin ich nach Hause zurück und habe mich gemeinsam mit meiner Mutter Hermine entschieden, das Haus zu übernehmen. Bei uns gehört auch die Firma dazu. Für uns beide war zu diesem Zeitpunkt bewusst, dass ich es anders machen möchte und dass ich in jedem Fall, die Sachen, die mir wichtig sind, einbringen will.

Julia Hanke - Über die Cognitive Coaching Ausbildung

Zwei Generationen, zwei starke Köpfe
Julia Hanke, wie bringt Ihr das im Business unter einen Hut?

Julia Hanke: Meine Mutter hat das Gasthaus, wie es heute steht, mit viel Leidenschaft und Kraft fast alleine aufgebaut. Sie liebt es, Wirtin und Chefin zu sein. Damit habe ich auf der einen Seite eine starke Basis, aber anfänglich war es ein gewisser Druck für mich, es in ihrem Sinne fortzuführen. Es war für uns über die Jahre ein Prozess, den wir immer gemeinsam und ehrlich thematisiert haben. Ich bin dankbar, dass mich meine Mutter auch nie mit der Unternehmensnachfolge unter Druck gesetzt hat. Sie hat meine Vorhaben immer unterstützt. So konnte ich meinen eigenen Weg finden. Heute wissen wir beide, wenn sich zwei Generationen zusammentun, ist das eine große Chance: Neugier und den Wunsch nach Veränderung mit dem Altbewährten zu vereinen, um damit etwas noch Besseres zu schaffen.

Wie seid Ihr dann in Euer gemeinsames Unternehmenskonzept gestartet?

Mit diesem Gedanken hatten wir im ersten Schritt ein Yoga-Studio gebaut, weil mir dieser bewusste Umgang und diese Achtsamkeit als Lebenseinstellung wichtig sind. Das und diese Atemtechniken gefallen mir am Yoga, was ich in meinem Studio praktiziere. Meine Mutter führte die Hofstub´n weiter. Als ich damals gerade richtig mit dem Yoga durchstarten wollte, kam Corona und der Lockdown. Beide Bereiche waren dicht. Das war hart. 20 Mitarbeiter und wir bangten um die Existenz. Auf einmal war alles ungewiss, egal wie gut die Pläne waren.

Wie seid Ihr beide mit der Zukunftsangst während der langen Lockdown-Phasen umgegangen?

Julia Hanke: Ich habe mir meine Vision wie einen Berg vorgestellt: Ich muss keinen Sprint hinauf machen. Es ist eine Wanderung. Und ich darf die Route, je nach Gegebenheiten, ändern und anpassen, so dass es für mich passt. Das hat mir ganz viel Druck und Angst genommen. Ich mache mit dem, was gerade zur Verfügung steht, das Beste daraus und versuche gleichzeitig den Blick auf meine Vision nicht zu verlieren. Diesen täglichen Fußmarsch Richtung Berg habe ich als Ritual verankert, damit ich den Bezug zum Moment nicht verliere und präsent bleibe. Denn das ist für mich in schwierigen Zeiten ähnlich wie beim Lockdown das Herausforderndste. So habe ich meine Morgenroutine weiterhin strikt praktiziert: Yoga, Atemübungen und eine Stunde mit den Hunden in den Wald. Das hat mir viel Kraft und Freude gegeben.

Hermine: Ich habe die Ruhe und die Zeit, die plötzlich “da” waren, nur für mich genutzt. Bei Wanderungen bekam ich den Kopf frei, ordnete die Gedanken und beschäftigte mich mit mir selbst. Gemeinsam mit Julia wurde mir das Positive an der Zeit bewusst. Den Alltag gestaltete ich nach wie vor sehr diszipliniert und sinnvoll, eben nur anders. Ich bin nach den vielen Monaten Lockdown sehr gestärkt, positiv blickend und mit viel Freude wieder zurück ins volle Geschäftsleben.

Die ganze Kraft haben wir damit optimal für unsere persönliche und berufliche Weiterentwicklung genutzt. Aufgeben kam für uns nicht in Frage.

Im Mai 2021 konntet Ihr wieder öffnen. Was sind Eure Pläne?

Wir haben alles zusammengeführt, die Hofstub´n meiner Mutter und mein Yoga-Studio. Wir sind überzeugt, das wird gut zusammenpassen. In beiden Bereichen geht es darum, dass wir den Menschen etwas Gutes tun und aufzeigen, wie man bewusst mit den eigenen Ressourcen, unserem Körper und Geist, gut umgeht. Das ist eine schöne Symbiose. Aufgrund der Corona-Beschränkungen haben wir z.B. das Yoga-Date für einen gemeinsamen Kurzurlaub im Alltag kreiert. Zwei Personen nehmen sich die Zeit füreinander, kommen zu mir ins Yoga-Studio für eine Privatstunde und gehen anschließend gut in die Hofstub´n essen. Das ist ein Kurzurlaub für Körper und Seele bei uns in Stadlkirchen.

 

Liebe Julia, herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Euch viel Erfolg und Kraft.
Wir freuen uns sehr, Dich auf Deinem Weg umfassend begleiten zu können.

Ein Interview von Katrin Holzinger
Stadlkirchen-Stuttgart, 14.06.2021

Katrin Holzinger ist seit Geschäftsführerin, Dozentin und Cognitive Business Coach des Dr. Holzinger Instituts. Die studierte Gesundheitsökonomin, Dipl. Betriebswirtin und gelernte Sozialversicherungsangestellte arbeitete zuvor bereits über 15 Jahre in gehobenen Managementpositionen im Versorgungsmanagement und der Gesundheitsförderung bei der AOK Baden-Württemberg, engagierte sich in verschiedenen politischen Gremien des Landes Baden-Württembergs, bundesweiten Strategieprojekten und der Initiative “Frauen in Führung”. Die stetige persönliche und berufliche Weiterentwicklung ist für sie ein wichtiger Antrieb in ihrem Leben. Aus diesem Grund absolvierte sie berufsbegleitend die Coaching-Ausbildung am Stuttgarter Tochterinstitut des Albert-Ellis-Institutes New York. Ehrenamtlich engagiert sich die Mutter einer Tochter für den Verein “Working Moms e.V.”.