Dr. Christina Götze, erzähl doch mal: Wie wird man sich selbst und seinen Patienten gerecht?
Dr. Christina Götze ist Zahnärztin mit eigener Praxis. Am Dr. Holzinger Institut macht sie die Cognitive Coaching Ausbildung und steht kurz vor dem Abschluss. Wir haben sie im Kurzinterview gefragt, wie sie ihr neues Wissen beruflich und privat einsetzt.
Christina, wieso hast du dich für die Cognitive Coaching Ausbildung entschieden? Welches Problem löst du und welches Ziel verfolgst du damit?
Dr. Christina Götze: Ich schaue als Zahnärztin den Menschen „aufs Maul“ und sehe, wie sie „die Zähne zusammenbeißen“ und zerknirscht in den Tag starten. Ich bemerke, wie sie „auf dem Zahnfleisch gehen“ und wie manchen von ihnen „der Biss fehlt“. Ich behandle dann Symptome und besuche dazu viele Fortbildungen. Aber diese gehen nicht an mentale Ursachen, um Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Das wollte ich ändern und suchte Anfang letzten Jahres gezielt nach einer Ausbildung in der RE&KVT.
Zweitmotivation war, mir neben einem filmreifen Scheidungsszenario eine Perspektive zu eröffnen, die mich im guten Sinne fordert.
Wie hast du dich für das Dr. Holzinger Institut entschieden?
Dr. Christina Götze: Ich habe mit Daniel Holzinger telefoniert. Er hat sich wirklich Zeit für mein Anliegen genommen und mich darin bestärkt, eine Ausbildung zu machen. Ich habe mich danach final entschieden und meine erwachsene Tochter ebenfalls überzeugt, mitzumachen. Sie hat einen Master in Psychologie und plant eine Coachingpraxis aufzumachen, anstatt den klinischen Weg einzuschlagen. Die gemeinsame Zeit während der Ausbildung war für mich eine weitere Bereicherung.
Auf die RE&KVT oder den kogntiven Ansatz bin ich tatsächlich aufgrund eines ganz banalen Buches „Das Gelassenheits-Prinzip“ von Thomas Hohensee gekommen. Ich hatte allerdings auch schon vor Jahren ein Buch von Albert Ellis in der Hand, das mich vom ABC-Modell überzeugt hat.
Was hat sich für dich im Beruf und persönlich verändert, seitdem du die Ausbildung machst?
Dr. Christina Götze: Ich habe schnell das Erlernte in den Behandlungssitzungen mit Patienten umsetzen können. Ich habe die Forderungen und globalen Bewertungen „disputiert“, ohne dass diese es merken und Katastrophen in Unannehmlichkeiten umgedeutet. Das hat die Frustrationstoleranz für meine zahnärztlichen Therapien deutlich erhöht – auch bei mir selbst.
Die Coaching-Sitzungen biete ich jetzt außerhalb der Praxissprechzeiten an und empfinde meine Tätigkeit als sinnvoll. Ich freue mich über das Vertrauen und die Dankbarkeit meiner Patienten, denen ich wirklich weiterhelfen kann.
Die Ausbildung und meine alltägliche Verfestigung der Ausbildungsinhalte haben weitreichende Auswirkungen. Meine Praxis „individuelle Zahnkonzepte“ werde ich wohl um „individuelle Gedankenkonzepte“ erweitern und ich denke darüber nach, ob ich auch Coaching-Konzepte für Kollegen anbieten sollte. Da entsteht nun ein Weg im Gehen. Im Alltag „re-agiere“ ich weniger und habe manchen „Gedankenkrank“ über mich, andere und das Leben mit all seinen Umständen aufgegeben. Dafür danke ich jedem einzelnen Ausbilder im DHI, von dem ich fachlich und menschlich lernen durfte und darf.
Wem würdest du die Cognitive Coaching Ausbildung empfehlen?
Dr. Christina Götze: Die Beschäftigung mit den Inhalten des kognitiven Ansatzes ist eine Bereicherung für viele Lebensbereiche, setzt allerdings auch einige zeitliche Ressourcen voraus, wenn man mit Herzblut an die Dinge herangeht. Sehr empfehlenswert sind die Ausbildungstage in Stuttgart sicherlich für Ärzte, Zahnärzte und therapeutisch Tätige, die endlich über den Tellerrand ihrer oft schweren beruflichen Kost hinausblicken wollen, um sich selbst und ihren Patienten gerecht zu werden.
Liebe Christina, danke für dein aufschlussreiches und offenes Interview. Wir wünschen dir viel Erfolg und Freude bei der wirksamen Behandlung deiner Patienten und Patientinnen und stetige Energie für all deine Pläne.