Unser Coaching Ansatz: Der „kognitive Ansatz“
Unser effektivstes Instrument in unserer Arbeit am Dr. Holzinger Institut ist die Rational-Emotive & Kognitive Verhaltenstherapie von Albert Ellis (RE&KVT). Klingt kompliziert, ist aber hocheffektiv. Therapeuten, Business Coaches und Trainer, die mit den Methoden der RE&KVT und unserem Coaching Ansatz arbeiten, befähigen ihre Klienten/Sportler dazu, ihre eigenen emotionalen oder praktischen Probleme schnellstmöglich selbst zu lösen.
Was ist die RE&KVT?
Die Abkürzung steht für den etwas sperrigen Begriff „Rational-Emotive & Kognitive Verhaltenstherapie“. Die RE&KVT wurde im Jahr 1955 durch Albert Ellis „gegründet“ und seither konsequent weiterentwickelt.
Albert Ellis stellte die eher passiven Theorien der Psychoanalyse in Frage. Bei seiner Suche nach einer effizienteren Therapieform wurde er hauptsächlich durch die Stoiker wie bspw. Epiktet, Seneca und Marcus Aurelius beeinflusst.
„Nicht die Dinge selbst beunruhigen uns, sondern die Meinung, die wir über die Dinge haben.“ (Epiktet)
Aber auch westliche Philosophen wie bspw. Kant, Spinoza und Schoppenhauer, der Linguistiker Alfred Korzybski und zahlreiche Psychologen wie bspw. Karen Horney, Alfred Adler, John Watson, Joseph Wolpe und Carl Rogers bereicherten mit ihren Ansätzen das Denken von Albert Ellis. Die christliche Doktrin „Verurteile die Tat, aber nicht den Täter“ liegt im Kern seines „Kognitiven Ansatzes“.
Heute ist der kognitive Ansatz, basierend auf der RE&KVT, ein wissenschaftlich fundierter Ansatz in der Psychotherapie und Beratung, der in seiner Wirksamkeit bestätigt ist und bei zahlreichen Problemen Anwendung findet:
- Psychopathologie im Alltag: Hinauszögern, Vermeidungsverhalten, Lampenfieber, Angst vor Versagen, Existenzängste, Scham, Schuldgefühle, Ärger, Wut, Jähzorn, Burnout, Apathie etc.
- Klinisch relevante psychische Störungen: Psychosen (schizophren Psychosen, bipolare affektive Störung, Zwangsstörungen etc.)
- Neurosen (Panik, Agoraphobie, spezifische Phobien, Abhänigigkeitsstörungen (substanzielle Süchte, Alkohol, Drogen, Tabletten, Rauchen, Essen, nicht substanzielle Süchte: Handy, Internet, Fernsehen, Computerspiele, Sexsucht etc.)
- Persönlichkeitsstörungen (Narzissmus, Passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung, schizoide und schizophrene Persönlichkeitsstörung etc.)
Die RE&KVT bzw. der Kognitive Ansatz wird aber auch in zahlreichen anderen Feldern erfolgreich eingesetzt:
- Partnerschaft, Familie, Erziehung
- Sport
- Arbeit
- Alltag
- Selbstmanagement
Die Ausgangshypothese der RE&KVT lautet, dass das Ziel der Menschen darin besteht, ihr Leid zu minimieren und ihr Glück zu maximieren! Gemäß der RE&KVT-Philosophie sind die Menschen am glücklichsten, wenn sie sich wichtige (aber vor allem realistische, umsetzbare und sinnvolle) Ziele setzen und dabei aktiv bestrebt sind, diese Ziele auch zu erreichen.
Die Triade: Denken-Fühlen-Handeln
Im Kognitiven Ansatz der RE&KVT dreht sich alles um diese Triade aus Denken, Fühlen und Handeln (oder auch Nicht-Handeln). Nach Albert Ellis werden emotionale Störungen (negative ungesunde Gefühle) und selbstschädigende Verhaltensweisen durch irrationale Überzeugungen (Gedanken, Bewertungen, Einstellungen) bedingt.
Als irrational bezeichnete er rigide und extreme Überzeugungen, die die eigenen Lebensziele sabotieren. Diese irrationalen Überzeugungen führen zu ungesunden Emotionen (Angst, Depressionen, Wut, Schuldgefühlen, Scham, Eifersucht und Neid) und zu selbstschädigenden Verhaltensweisen.
Rationale Überzeugungen hingegen begünstigen, laut Albert Ellis, Emotionen und Verhaltensweisen, die zielführend und hilfreich sind. Also zu gesunden Emotionen, die uns motivieren, zu ändern, was änderbar ist, und von Herzen zu akzeptieren, was unveränderbar ist. Das Ziel in der RE&KVT ist daher nicht die bloße Reduzierung von zum Beispiel Angst oder Depression, sondern die Veränderung dieser ungesunden Emotionen in gesunde Gefühle wie Mut oder Traurigkeit.
Die Hypothesen, die auf der Triade aufbauen lauten:
- Kognitionen (Überzeugungen, Gedanken, Einstellungen, Bewertungen) sind die wichtigsten proximalen Determinanten der menschlichen Gefühle („wir fühlen uns so, wie wir denken!“) und Verhaltensweisen.
- Irrationales Denken ist die wichtigste Determinante einer emotionalen Störung oder eines ungesunden Verhaltens.
- Durch ein „Umdenken“ lässt sich die emotionale Störung am besten bewältigen und die Motivation finden, die Verhaltensweisen zu verändern.
- Multiple Faktoren gehen dem irrationalen Denken und den dysfunktionalen Gefühlen und Verhaltensweisen voran (Veranlagung und äußere Einflüsse).
- Gegenwärtige emotionale Störungen werden durch gegenwärtige Kognitionen (Überzeugungen, Gedanken, Einstellungen, Bewertungen) verursacht und aufrechterhalten.
- Irrationale Kognitionen lassen sich durch rationale Kognitionen ersetzen, obwohl diese Veränderung in der Regel mühsam ist!
Albert Ellis formulierte drei Einsichten und beschrieb somit seine Theorie zur Veränderung:
- Unser Leid ist zum größten Teil die Folge unserer selbstschädigenden Gedanken.
- Wir können uns vom Leid befreien, indem wir unsere selbstschädigenden Gedanken durch hilfreiche Gedanken ersetzen.
- Um uns auf Dauer vom Leid zu befreien, müssen wir uns hartnäckig und beständig mit unseren selbstschädigenden Gedanken auseinandersetzen und sie durch nützliche Gedanken ersetzen.
Die RE&KVT hilft dabei, dass Menschen ihre Effizienzblockaden (dieser Begriff ist eine Besonderheit der RE&KVT) abbauen können, die sie bei der persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung hemmen können. Unter Effizienzblockaden versteht man bspw. das Hinauszögern von wichtigen Aufgaben, Vermeidungsverhalten, übertriebenes Lampenfieber, Angst vor Versagen, Existenzängste etc.
Von einer Effizienzblockade spricht man immer dann, wenn eine Person leidet, sie mental blockiert ist (somit nicht mehr klar Denken kann), wenn die Person sich in einer Situation unangemessen verhält und sie akute Stresssymptome (Herzrasen, Schwitzen, ein Gefühl der Kraftlosigkeit, Magenkrämpfe usw.) zeigt. Menschen die eine Effizienzblockade haben, leiden häufig unter psychosomatischen Störungen (Immunitätsschwäche, hormonelle und funktionelle Störungen der Verdauung) und unter Motivationsproblemen. Entweder können sie sich zu „nichts“ motivieren oder sie neigen dazu, übermotiviert und leichtsinnig zu handeln.
Das Ziel der RE&KVT besteht darin, diese emotionalen Blockaden abzubauen, damit der Klient sich im Laufe der Therapie bzw. des Coachings dazu befähigt, sein „eigener Coach“ zu werden, so dass er sich zukünftig in kritischen Lebenssituationen selbst helfen kann.
Aufgrund der besseren Lesbarkeit verwenden wir auf unserer Website nur die männliche Sprachform. Selbstverständlich gelten die Ausführungen für alle Menschen. Wir bitten dafür um Verständnis.