Michael Krell: Was hat dir die Cognitive Coaching Ausbildung gebracht?
Michael Krell ist leidenschaftliche Führungskraft bei DB Schenker und trägt die fachliche Verantwortung für ein deutschlandweites Vertriebsteam mit 210 Köpfen. Gleichzeitig ist er Papa von zwei Mädchen, mit denen das Leben nie langweilig wird.
Plötzlich boxt dir das Leben in den Magen. Ohne Vorwarnung und richtig hart.
Vor zweieinhalb Jahren hat ihn das Leben auf eine harte Probe gestellt. An einem Tiefpunkt angekommen hat er den Entschluss gefasst, dass sich etwas in seinem Leben ändern muss. Er war zuerst im Einzelcoaching bei Daniel und ist letztes Jahr noch während der Corona-Pandemie in die Cognitive Coaching Ausbildung gestartet, um sich mit wertvollem Wissen für kommende Krisen zu wappnen und als Papa sowie Chef volle Power zu haben. Mittlerweile hat er die dritte Stufe der Ausbildung abgeschlossen, ist schon in der finalen Stufe Richtung Profi-Coach und steht vor seinem 360 Grad Feedback in seiner Firma. Denn auch dort profitieren Mitarbeiter und Vorgesetzte von seiner Veränderung und neuen Perspektiven.
Erzähl‘ mal, Michael Krell!
Du bist Manager-Vater – wie bekommst du das alles unter einen Hut?
Michael Krell: Vor der Corona-Pandemie war ich viel auf Reisen und konnte mich in persönlichen Gesprächen mit meinen Mitarbeitern austauschen. Durch Corona war das nicht mehr möglich und ich musste neue Wege finden, um mit meinen Teams persönlich in Verbindung zu bleiben. Deshalb mache ich nicht nur große Video-Konferenzen mit allen Teammitgliedern, sondern täglich kleinere Termine mit einzelnen Mitarbeitern, in denen wir bewusst nicht nur über die Arbeit sprechen. Die Mitarbeiter dürfen sich aussuchen, über was wir reden und oft erzählen sie auch Dinge, die sie privat beschäftigen. Das ist eine großartige Möglichkeit, um den persönlichen Draht im Team nicht zu verlieren.
Manager-Papa – das kriege ich mittlerweile unter einen Hut, weil ich die beiden Bereiche miteinander verbinde: Meine Mädels kennen viele meiner Mitarbeiter und sind oft in meinen Meetings mit dabei. Da tauschen sie sich dann mit meinen Mitarbeitern aus, dürfen Fragen stellen und sehen dabei, was der Papa beruflich macht. Ich möchte keine Rollen mehr spielen – das heißt, im Unternehmen bin ich zwar Chef, aber trotzdem auch Papa. Heute weiß ich, dass es viel besser und entspannter ist, die beiden Bereiche einfach zu verbinden und sich nicht zu verbiegen.
Aber das war nicht immer so, früher dachte ich, dass ich diese beiden Welten klar voneinander trennen und in jedem Bereich perfekt performen muss. Ich bin jemand, der immer Vollgas gibt und ich habe versucht, ständig 1000 % zu geben, noch mehr zu arbeiten und gleichzeitig für die Familie da zu sein. Damit habe ich mir ein eigenes Hamsterrad gebaut.
Und wann kam der Wendepunkt bei dir?
Michael Krell: Das war der Moment, an dem meine damalige Frau und ich erkannt haben, dass ein Weiterführen unserer Ehe keinen Sinn mehr macht. Und für jemanden, dem sonst alles gelingt, war das echt eine harte Nuss. Gleichzeitig habe ich eine schwerwiegende, medizinische Diagnose erhalten, dich sich allerdings innerhalb von einem Jahr in Luft aufgelöst hat. Sowas zieht einem dann erst mal den Boden unter den Füßen weg. An meinem Tiefpunkt habe ich beschlossen, dass es so nicht mehr weitergehen kann. Ich habe einen Warnschuss erhalten und dann nach einem echten Ausweg gesucht. Ich war daraufhin bei mehreren Coaches – die konnten mir jedoch nicht dabei helfen, meine Probleme zu lösen. So bin ich bei Daniel gelandet.
Wie war das Einzelcoaching mit Daniel? Was war deine größte Erkenntnis daraus?
Michael Krell: Erst Daniel hat es geschafft, den Knoten in meinem Kopf zu lösen und mir eine echte Perspektive aufzuzeigen. Ich habe immer sehr intensiv gearbeitet, um dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ich strebe ständig danach, noch besser zu werden und alles einen Ticken zu perfektionieren. Meine größte Erkenntnis? Dass mir nicht immer alles gelingen muss. Dass ich auch Fehler machen darf. Aber dass man aus ihnen lernen kann. Wir reden alle immer nur darüber, welche tollen Dinge wir erreichen. Dabei ist es viel wichtiger, wie wir weitermachen und was wir daraus gelernt haben, wenn uns etwas nicht gelingt.
Warum hast du dann die Coaching Ausbildung angefangen, nachdem Daniel dir geholfen hat?
Michael Krell: Im Einzelcoaching habe ich gelernt, eine Lösung für ein bestimmtes Problem zu finden und es effizient aus dem Weg zu räumen. Das bedeutet aber nicht, dass der Transfer auf andere Probleme direkt gelingt und man den kognitiven Ansatz automatisch ohne Training auf alle anderen Herausforderungen anwenden kann. Und ich wollte mich eben nicht nur in dem einen Thema verändern, sondern mein ganzes Leben umkrempeln. Ich wollte die Kommunikation mit meinen Kindern, Mitarbeitern und Führungskräften verbessern und eine ganzheitliche, nachhaltige Veränderung schaffen.
Trägst du den Kognitiven Ansatz ins Unternehmen weiter und erzählst du anderen davon? Wenn ja, wieso erzählst du davon und behältst das nicht als „Geheimnis“ für dich?
Michael Krell: Na klar erzähle ich anderen davon. Meiner Meinung nach sind die Coaching Ausbildung und der Kognitive Ansatz ein Geschenk. Ich habe selbst gemerkt, wie effizient und wirksam dieser Ansatz ist. Ich sehe in den Coachings, die ich selber durchführe, wie der Knoten auch bei anderen platzt und wie viel besser es ihnen danach geht. Warum sollte ich denn etwas, das Menschen guttut, verstecken und für mich behalten? Das wäre ziemlich egoistisch. Seit ich die Ausbildung mache, habe ich schon viele meiner Mitarbeiter gecoacht, die sich dann in diesen Sitzungen mir gegenüber geöffnet haben. Dadurch haben wir ein enormes Vertrauensverhältnis – diese Mitarbeiter würden mit mir durchs Feuer gehen.
Michael Krell, hat dein Chef eine Veränderung an dir bemerkt?
Michael Krell: Ich spreche mit meinem Chef intensiv über die Ausbildung und bin sehr dankbar, dass er mich dabei unterstützt – denn mein Arbeitgeber ermöglicht es mir, die Ausbildung als betriebliche Weiterbildung zu machen. Dadurch war es mir schon möglich, einen Konflikt mit einer anderen Führungskraft im Unternehmen zu klären und aus dem Weg zu räumen. Es ist zum einen ein Geschenk, dass ich die Inhalte in der Ausbildung lernen kann und ein weiteres Geschenk, dass mein Chef diesen Weg mit mir geht und das Unternehmen dadurch nach vorne bringt. Er hat erkannt, dass ich meine Mitarbeiter durch die Ausbildung sehr viel effizienter führen kann. Ich bin so überzeugt von der Cognitive Coaching Ausbildung, dass meine Weiterentwicklung sogar in meiner Zielvereinbarung verankert wurde. Das heißt: Wenn ich die Ausbildung abgeschlossen habe, werden sowohl meine Mitarbeiter und Kollegen als auch mein Chef eine 360 Grad Abfrage zu meiner Weiterentwicklung machen.
Bemerken deine Mitarbeiter eine Veränderung?
Michael Krell: Meine Mitarbeiter geben mir das Feedback, dass ich sehr viel klarer und präziser in meiner Ausdrucksweise geworden bin, seit ich die Ausbildung mache. Durch diese Präzision wissen sie viel besser, woran sie sind und wir kommunizieren auf einer anderen Ebene. Mir ist es sehr wichtig, meine Mitarbeiter in Entscheidungen miteinzubeziehen – und dafür braucht es mutige Mitarbeiter. Ich will keine Lemminge oder Bewunderungszwerge als Mitarbeiter, sondern Menschen, die sich aktiv beteiligen, mitdenken und auch nicht zögern, zu handeln. Das ist aus meiner Sicht viel nachhaltiger, effektiver und bringt das Unternehmen dauerhaft weiter.
Michael Krell, wendest du das Wissen auch privat an?
Michael Krell: Ich nutze das Wissen auch im privaten Umfeld, sowohl mit meinen zwei Töchtern als mit meinen Freunden. Und ich sehe den kognitiven Ansatz als Grundlage für eine gesunde Partnerschaft. Meine Töchter lasse ich bewusst an den Inhalten der Ausbildung teilhaben und wir schauen öfter Mal ein Friday Night Coaching zusammen an. Es ist spannend zu sehen, wie schnell die zwei den kognitiven Ansatz verstehen und dann anwenden. Wir nutzen den Ansatz beispielsweise, wenn die zwei sich mal streiten. Wir lösen den Konflikt dann gemeinsam mit ganz viel Humor. Ich zeige meinen Mädels, dass sie die Wahl haben, wie sie mit solchen Situationen umgehen. Das ist für mich als Papa eine tolle Erfahrung.
Was gefällt dir besonders an der Ausbildung?
Michael Krell: An der Ausbildung gefällt mir der hohe Praxisbezug und die Tatsache, dass man mit dem kognitiven Ansatz die Menschen wieder ins Handeln bringen kann. Darauf liegt auch der primäre Fokus: Die Menschen dazu zu befähigen, sich selbst zu helfen und in ihrem Leben voranzukommen. In vielen anderen Ausbildungen wird man nur theoretisch unterrichtet und anschließend über diese Theorie abgefragt. In der DHI Ausbildung ist das anders: Wir machen eigene Coachings mit echten Menschen und echten Problemen.
Bei den Supervisionen werden die aufgenommenen Coachings mit den Ausbildern genau analysiert und jeder erhält ein individuelles und präzises Feedback. Dadurch setzen wir die Theorie direkt in der Praxis um und das ist ein riesen Mehrwert. Meiner Meinung nach kann sich selbst eine gute Führungskraft langfristig nicht halten, wenn sie nur die Theorie aus dem Handbuch kennt. Und man beherrscht auch keine Kindererziehung, nur weil man mal einen Ratgeber gelesen hat. Das ist learning by doing und noch besser mit funktionalem Wissen. Diese Philosophie finde ich auch in der Ausbildung wieder.
Kannst du uns etwas über die Ausbilder erzählen?
Michael Krell: Milenko ist der Meister und das Herz der REKVT. Sein Wissen und seine Weisheit bilden die Grundpfeiler der Lehre. Er präzisiert und entwickelt das Thema konstant mit dem restlichen Team weiter. Daniel vertritt sehr stark den Kognitiven Ansatz und ist sehr klar und präzise in seinem Vorgehen. Sein Motto könnte sein: „Hart, aber ehrlich.“ Er bringt sehr viel Humor mit in die Ausbildung und sorgt damit dafür, dass der Unterricht sehr kurzweilig und unterhaltsam ist. Simona verfügt über einen hohen Erfahrungsschatz und lässt uns an ihrer großen Lebenserfahrung teilhaben. Sie erzählt uns gerne die Geschichten, die sie in ihrer Zeit bei Albert Ellis persönlich in New York erlebt hat. Bei den Coachings zeigt sie uns, wie man sehr präzise und genau vorgeht. Der Unterricht mit unterschiedlichen Ausbildern ist sehr spannend und abwechslungsreich.
In deiner Ausbildungsgruppe gibt es viele unterschiedliche Qualifikationen und Branchen. Wie erlebst du deine Ausbildungsgruppe und die anderen Teilnehmer?
Michael Krell: Die Tatsache, dass in der Ausbildung Menschen aus unterschiedlichen Branchen zusammenkommen, ist extrem bereichernd. Dadurch erhält man die Möglichkeit, andere Blickwinkel und neue Lebenssituationen kennenzulernen. Denn oft ist es ja so, dass wir in unserem Denken sehr begrenzt sind. Die Ausbildung gibt uns die Möglichkeit, Neues zu entdecken und eine andere Umgebung kennenzulernen. Im Einzelcoaching lernt man, sich mit seinen eigenen Gedanken auseinanderzusetzen und diese zu präzisieren. In der Ausbildung hingegen erfährt man, wie andere denken und das ist eine echte Bereicherung für einen selbst. Durch die Vielfalt in der Gruppe kann man erkennen, welche unterschiedlichen Varianten es in der Denkweise gibt, aber trotzdem den gleichen Kern hat! Das ist sehr spannend.
Würdest du jemand anderem die Ausbildung empfehlen – und falls ja, warum?
Michael Krell: Ich würde die Cognitive Coaching Ausbildung definitiv weiterempfehlen. Dieses Wissen ist unglaublich wertvoll, sowohl beruflich als auch privat. Als Führungskraft sollte man meiner Meinung nach ganz genau wissen, wie man mit seinen Gedanken umgeht. Auf diese Weise kann ich als Führungskraft Mitarbeiter zur Selbstständigkeit befähigen und neue Wege finden, um mit ihnen zu kommunizieren. Und als Vater macht es mich stolz, den Ansatz an meine Töchter weiterzugeben! Zu sehen, dass sie davon schon jetzt in ihren jungen Jahren profitieren können, ist großartig. Sie haben die Möglichkeit, den kognitiven Ansatz schon jetzt kennenzulernen und Probleme effizient aus dem Weg zu räumen. Ich bin davon beeindruckt, welche Schritte meine Mädels machen und weiß, dass sie damit für die heutigen und zukünftigen Herausforderungen gut gewappnet sind.
Lieber Michael, herzlichen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir, Deinen privaten und beruflichen Teams viel Erfolg und weiterhin viel Power.
Es ist uns eine Freude mit Dir und DB Schenker zusammenzuarbeiten.
Ein Interview von Jennifer Hiener
Stuttgart, 05.08.2021