Resilienz erhöhen – die Fähigkeit, an Unannehmlichkeiten zu wachsen!

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Resilienz stärken, an Unannehmlichkeiten wachsen: Profi-Tipps von Daniel Holzinger

„Bruddeln“ ist schwäbisch und bedeutet gleichzeitig zu schimpfen und zu jammern – und sich dabei vor allem selbst zu bemitleiden! Der Bruddler beklagt sich lauthals darüber, wie schlecht alles ist, wie ungerecht die Welt ist, wie unfähig die anderen sind! Er versteht nicht, warum ausgerechnet er all das ertragen muss, wo er doch die einzig fähige Person auf diesem Planeten ist! Möchtest du deine Resilienz erhöhen und weniger bruddeln? Dann viel Spaß beim Lesen unseres Blogs.

Natürlich ist der schwäbische Bruddler auch ein wenig sympathisch. Manchmal ist er sich durchaus darüber bewusst, dass sein Gebruddel ein Jammern auf hohem Niveau ist. Aber allzu oft vergiftet er durch sein Geschimpfe nicht nur seine eigene Laune, sondern auch die seiner Mitmenschen.

Wenn der Chef der Bruddler ist – dann fehlt ihm Resilienz

Dramatisch wird es, wenn der Chef (oder die Chefin) der Bruddler ist. Er schimpft über die allgemeine Markt- und Finanzlage, die undankbaren Mitarbeiter und die widerborstigen Kunden. Vor allem aber darüber, dass sowieso nichts läuft, wie er sich das vorstellt.

Manchmal mag sein Gemecker „lustig“ sein und zur Inszenierung dazugehören – doch in der Regel ist es reine Zeit- und Energieverschwendung. Diese ungeheure Energieverschwendung, die durch mangelhafte Resilienz entsteht, ist es, die dazu führt, dass ganze Abteilungen unter ihren Möglichkeiten arbeiten und viele Mitarbeiter innerlich kündigen.

Warum schimpfen und meckern die Menschen dann so viel – vor allem, wenn es keine Probleme löst und Energie verschwendet?

Eine mögliche Antwort lautet: Weil viele Menschen Unannehmlichkeiten so schlecht aushalten und nur sehr wenig emotionale Widerstandskraft gegen Dinge haben, die ihnen nicht gefallen und die gegen ihren Willen geschehen. Vor allem Menschen, die viel Geld und/oder Macht haben und es gewöhnt sind, dass die Dinge so laufen, wie sie es wollen, leiden häufig unter einer geringen Resilienz.

Wenn sich Dinge trotz großer Anstrengungen und einem hohen finanziellen Einsatz nicht erzwingen lassen, erzeugt das eine innere Spannung. Und dieser inneren Spannung kann man durch aggressives Schimpfen Luft verschaffen. Es ist ein einfacher, aber unintelligenter Weg, um Stress abzubauen.

Mein Wille geschehe – oder muss man seine Resilienz erhöhen?

Jeder Chef wünscht sich nichts Sehnlicheres, als den Erfolg seiner Firma. Wenn er dann wider Erwarten ausbleibt, ist die innere Spannung, der Stress des Chefs so groß, dass er aus lauter Verzweiflung wütend werden muss, um nicht zu „platzen“.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Papas und Mamas, die jahrein, jahraus ihren Kindern erklären, das Licht auszuschalten, die Hausaufgaben zu erledigen und beim Küche Aufräumen zu helfen. Auch Eltern sind damit konfrontiert, dass häufig nichts läuft, wie sie das wollen. Wenn sie dann schreien und wütend auf ihre Kinder werden, verschwenden sie ihre wertvolle Energie auf die gleiche Art und Weise, wie der bruddelnde Chef.

Das Dilemma ist also, dass alle Meckerer und Schreihälse die Ursache für ihr Leid durch die Wut nicht beseitigen, sondern nur kurzfristig betäuben. Die Marktlage ist immer noch schwierig und das Kinderzimmer immer noch unaufgeräumt, egal wie aggressiv man schimpft und sich darüber aufregt.

Das Gejammer wird zum Motivations- und Kreativitätskiller

Nicht nur im Geschäft, sondern auch in der Familie wird das Gejammer dann zur Motivationsfalle. Jeder Einzelne verschafft sich durch sein Gejammer zwar kurzfristig ein wenig Erleichterung. Im Kollektiv wird das Gebruddle jedoch zum Motivations- und Kreativitätskiller. Mitarbeiter arbeiten nicht mehr so gut wie zuvor und die Kinder schalten endgültig auf stur.

Resilienz ist ein Maß dafür, ab wann jemand zu jammern beginnt

Die Fähigkeit mit unerfüllten Wünschen, Niederlagen, Schwierigkeiten, Rückschlägen und Hindernissen angemessen umzugehen, wird, vor allem im Business-Kontext, als Resilienz bezeichnet. Resilienz ist, wie oben schon einmal genannt, die emotionale Widerstandskraft gegen Unannehmlichkeiten jeglicher Art. Auch „Augenrollen“, „kalte Schulter zeigen“ und „Schweigen“ muss man dazu zählen. Man könnte fast sagen, dass die Resilienz ein Maß dafür ist, ab welcher Menge „Stress“ jemand zu jammern oder zu bruddeln beginnt.

Resilienz erhöhen: Je weniger Gejammer, desto besser die Zusammenarbeit

Je weniger die Menschen jammern und bruddeln würden, desto angenehmer wäre die Zusammenarbeit. Denn durch das Gejammer verpesten sie ihre Umwelt, wie Dieselabgase das Neckartor. Die einzige Schwierigkeit besteht nun darin, dass irgendjemand mit der Meckerei aufhören und die Realität, so unangenehm sie auch gerade ist, akzeptieren müsste. Und zwar auf eine gesunde Art und Weise, die nicht dazu führt, dass man sich abstumpft und eine „Scheißegalhaltung“ bekommt.

Man braucht geistige und emotionale „Muckies“

Für diesen gesunden Umgang mit dem unangenehmen Teil der Realität, benötigt man geistige und emotionale „Muckies“, die die Resilienz erhöhen. Diese Muckies bilden sich durch das richtige Wissen für den Umgang mit Unannehmlichkeiten und durch Übung. Diese Übung besteht im Grunde darin, sich immer wieder bewusst diesen Unannehmlichkeiten auszusetzen und sich auf die Probe zu stellen: Halte ich es aus, obwohl ich es nicht mag? Und wenn ich es aushalte, wozu sollte es dann gut sein, wenn ich darüber jammere? Wenn es mir gelingt, das Jammern zu stoppen, habe ich eines von zwei Problemen gelöst.

Euer
Dr. Daniel Holzinger

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Der Autor:

Dr. Daniel Holzinger zeigt wissbegierigen Menschen, wie sie sich in schwierigen Lebenslagen selbst helfen können. Seinen Rat haben zahllose Menschen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Sport in Anspruch genommen. Er lebt mit seiner Familie in Stuttgart, behauptet den besten Cappuccino zu machen und liebt die Natur rund um die Stuttgarter Bärenseen.

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  1. […] Menschen sind mit den Corona-Maßnahmen einverstanden) und mir selbst, mit diesem Artikel ein wenig Mut […]

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