Kognitive Verhaltenstherapie: Mental Health am Arbeitsplatz fördern
Der Harvard Business Manager bezeichnet sie als Goldstandard und empfielt sie in der Führung: Die Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie
Stell dir vor, ein Mensch ist in Not. Der Handyakku ist leer und niemand weiß, wie man Erste Hilfe leistet.
So ähnlich beschreibt der Harvard Business Manager (HBM) die Situation in vielen Unternehmen. Nur geht es hier nicht um physische Erste Hilfe, sondern um emotionale Erste Hilfe.
Die wenigsten Führungskräfte werden auf den Umgang mit psychischen Notfällen oder zwischenmenschlichen Konflikte vorbereitet, die sich am Arbeitsplatz zeigen. Dass sie sich zeigen, ist zwangsläufig: Im letzten Jahr waren psychische Krisen oder Erkrankungen der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung, Tendenz steigend.
Konflikte sind ebenfalls vorprogrammiert, sobald Menschen zusammenkommen: unterschiedliche Persönlichkeiten, Lebensgeschichten, Bedürfnisse, Stärken und Schwächen prallen aufeinander und müssen austariert werden. Äußere Umstände wie der rasante technologische Wandel, New Work und wirtschaftliche Unsicherheit steigern das Stresslevel obendrein.
Mental Health ist somit eine große Herausforderung, der sich Arbeitgeber und Führungskräfte stellen müssen – gerade vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels.
Die Lösung sieht der HBM in der Weiterbildung von Führungskräften, so dass sie in der Lage sind, emotionale Probleme und negative Verhaltensmuster bei ihren Mitarbeitenden anzusprechen und entgegenzuwirken. Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass Vorgesetzte Therapeuten sein sollen oder dürfen, sondern, dass sie in der Lage sind, konstruktiv auf die emotionale Lage ihrer Teammitglieder zu reagieren.
Die HBM-Autoren erklären die Methoden der Kognitiven Verhaltenstherapie (KVT) zum Goldstandard im Umgang mit psychischen Problemen und stellen einen ersten Leitfaden für Führungskräfte vor.
Grund für diese Einschätzung ist der entsprechende Erfolg in Großbritannien und den USA: In Großbritannien gilt die KVT als Methode der Wahl bei depressiver Verstimmung und Angstzuständen – also bei den häufigsten psychischen Problemen von Menschen im erwerbsfähigen Alter. So wird sie auch in den Leitlinien des weltweit anerkannten National Institute for Health and Care Excellence empfohlen. In den USA wird sie vielfach als Erstbehandlung bei Schlaflosigkeit, PTBS und Angststörungen empfohlen.
Der HBM schreibt: „Zu den großen Vorteilen der KVT gehört, dass sie sich – sind die Prinzipien einmal verstanden – weitgehend in Eigenregie anwenden lässt. Sie setzt also individuelle Handlungsfähigkeit und Eigenverantwortung voraus“. Diese Eigenschaften machen ihre Methoden für die Arbeitswelt so attraktiv wie wirksam.
Die Wirksamkeit der KVT am Arbeitsplatz ist gut dokumentiert. Wie die HBM-Autoren berichten, ergab „eine von Deloitte 2020 durchgeführte Auswertung verschiedener wissenschaftlicher Studien, dass KVT-Sitzungen bei Therapeut*innen eine wirksame und kosteneffiziente Methode sind, um Angestellten bei der Bewältigung von Problemen wie Stress und Ängsten zu helfen.“ Vieles weise zudem darauf hin, dass die Methode ihre Wirksamkeit behält, wenn sie Führungskräfte anwenden.
Am Dr. Holzinger Institut blasen wir seit vielen Jahren in dieses Horn. Unsere Coachings, Seminare und Ausbildungen basieren alle auf den Grundlagen der KVT. Ihr Gründer, Aaron Beck, entwickelte seinen therapeutischen Ansatz etwa zeitgleich mit Albert Elis, dem Gründer der Rational-Emotiven Verhaltenstherapie (REVT). 1999 bekam Daniel Kahnemann den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften für seine Erforschung der Kognitiven Theorien. Im Jahr 2018 fusionierten die beiden ähnlichen Ansätze von Aaron Beck und Albert Ellis. So heißen sie heute gemeinschaftlich RE&KVT (engl. RECBT). Unser Kognitiver Ansatz, den Milenko Vlajkov an entscheidenden Stellen vervollständigt hat, ermöglicht u.a. die methodische Anwendung der Grundprinzipien außerhalb eines klinischen Settings.
Wenn du neugierig auf den Goldstandard für Mental Health am Arbeitsplatz geworden bist, dann schaue dir das DHI-Führungskräfteseminar „Gefühle managen“ sowie unsere Cognitive Coaching Ausbildung an. Lerne, wie du die Methoden des RE&KVT erfolgreich anwendest und dich weitsichtig für die zunehmenden Herausforderungen im Bereich Mental Health wappnest.
Trackbacks & Pingbacks
[…] bestätigten Rational-Emotiven und Kognitiven Verhaltenstherapie (RE&KVT). Diese wurden vom Harvard Business Manager als Goldstandard bezeichnet und klar für Führungskräfte empfohlen. Der wichtigste Grundsatz lautet: Nicht die (häufig nicht […]
[…] Coaching Ausbildung vermitteln, beruht auf der Grundlage der wissenschaftlich bestätigten und auch vom Harvard Business Manager empfohlenen Rational-Emotiven und Kognitiven Verhaltenstherapie (RE&KVT) von Albert Ellis. […]
Kommentare sind deaktiviert.