Andrea Haedecke, erzähl’ mal: Wie hast du dich selbst komplett neu erfunden?
Trennung, Job-Drama, Burnout. Wenn das Leben dir keine andere Wahl lässt, als noch einmal ganz von vorne anzufangen.
Trennung, Job-Drama, Burnout – Andrea Haedecke stand vor den Trümmern ihres alten Lebens, als wir sie kennengelernt haben. Sie hat trotz massiver Schwierigkeiten und Hindernisse nie aufgegeben und ist voller Eifer in unsere Ausbildung gestartet. Ihr Ziel? Sich selbst durch die Krise zu boxen und einen kompletten Neustart zu wagen. Sie hat es nicht nur geschafft, ihr Leben in neue Bahnen zu lenken, sondern hilft heute anderen Menschen in Coachings und Seminaren dabei, ihr Leben unabhängig und selbstbewusst anzugehen.
Andrea Haedecke, erzähl mal: Mit welchen Themen im Gepäck bist du zum ersten Mal ins Dr. Holzinger Institut gekommen?
Andrea Haedecke: Eine gescheiterte Ehe, Frust im Job, Burnout. Das waren meine Themen, als ich Kontakt zu Daniel Holzinger aufgenommen hatte. Ich war noch verheiratet und hatte 29 Jahre Ehe hinter mir. Dabei war mir schon sehr lange klar, dass das Leben, das ich geführt habe, nicht mein Wunschleben ist. Von meinen Eltern habe ich ein klassisches Ehebild vermittelt bekommen und bin immer als angepasst erzogen worden. Das habe ich dann auch als erwachsene Frau so gelebt. Zu erkennen, dass meine Vorstellung vom Leben so nicht erfüllt wird, war sehr bitter. Ich stand vor einem Trümmerhaufen und war unglaublich ziellos. Außerdem war mir schon lange bewusst, dass mich mein Beruf als Steuerfachangestellte allein nicht mehr ausreichend erfüllt. Viele Fragezeichen also, keine Stabilität, keine Antworten. Ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben weiter anfangen soll. Mit diesen Lebensfragen bin ich zum ersten Mal ins Einzelcoaching gekommen.
Wie ging es dann für dich weiter?
Andrea Haedecke: Ich wollte mein Leben Stück für Stück von Grund auf neu aufbauen. Meine Kündigung im alten Job war der erste Schritt. Ich habe meinen Beruf tatsächlich aufgegeben und habe stattdessen in einem Reitstall mit Ergotherapiepraxis angefangen. Dort war ich als Assistentin der Geschäftsleitung tätig, die gerade die Akademie für pferdegestütztes Coaching gegründet hatte. Mein Job neben der Buchhaltung war der Aufbau der Akademie für pferdegestütztes Coaching. Hierfür aber auch aus meiner großen Neugier heraus habe ich die Ausbildung zum pferdegestützten Coach gemacht. Damit hatte ich endlich eine Berufung gefunden, die mir unglaublichen Spaß macht und mich erfüllt. Ich dachte “Das ist es!”. Stattdessen kam der nächste Tiefschlag: Die Akademie für pferdegestütztes Coaching musste aus persönlichen Gründen des Unternehmers geschlossen werden. Für mich hieß das: zurück in meinen alten Beruf als Steuerfachangestellte.
Es wurde also wieder schwierig?
Andrea Haedecke: Genau. Dann kam alles zusammen: das Ende der Akademie und meine unfreiwillige Rückkehr in den klassischen Steuerberuf. Private Trennung, Aufgabe des (Zu)Hauses. Der Verdienst im neuen Job reichte bei weitem nicht aus, um im Raum Sindelfingen ein neues Zuhause zu finden. So kam dann der Umzug in den Schwarzwald und die Suche nach einem neuen Zuhause. In der Corona-Zeit konnte ich dann auch keine Kontakte in meiner neuen Heimat knüpfen. Ich war am absoluten Tiefpunkt angekommen.
War das auch der Zeitpunkt, als bei dir Burnout diagnostiziert wurde?
Andrea Haedecke: Richtig. Die gesamte Situation hat mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Es kam alles zusammen und ich war in einer Verfassung, in der ich nicht mehr weiterwusste. Völlig logisch, dass dann auch der Körper irgendwann sagt: Jetzt ist Schluss. Manche bekommen dann Probleme mit dem Magen, ich konnte monatelang nicht mehr schlafen. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren und hatte ständiges Kopfkino. Trotzdem habe ich mir immer gesagt: “Ich muss funktionieren. Ich muss das alles alleine schaffen. Ich muss das alles perfekt auf die Reihe kriegen.”
Zu diesem Zeitpunkt warst du erneut bei Daniel Holzinger im Coaching, richtig? Wie konnte er dir in dieser Situation helfen?
Andrea Haedecke: Ich war in meinem eigenen Sumpf gefangen und wäre alleine nicht wieder herausgekommen. Daniel Holzinger hat mir einen Ausweg gezeigt – mit einem Ansatz, der logisch und für mich nachvollziehbar war. Heute weiß ich: Ich habe in meinem Sicherheitsdenken festgesteckt und bin meine Themen deshalb nicht angegangen. Da kam viel zusammen: Perfektionismus, fehlender Mut, die Angst, völlig alleine dazustehen. Ich war natürlich auch in meinem Selbstmitleid, in meiner Wut und der Kränkung gefangen. Ich war absolut handlungsunfähig. Daniel Holzinger hat mir geholfen, wieder ins Handeln zu kommen. Er hat mit mir eine Potenzialanalyse durchgeführt mit dem Ergebnis: Coaching und Zahlen sind genau meins. Schon damals stand die Möglichkeit für die Ausbildung im Raum – um mir selbst zu helfen. Ich habe aber gedacht, dass ich erst einmal Themen wie die Scheidung und den Jobwechsel über die Bühne bringen muss, bevor ich mich um mich selbst kümmern darf. Mit diesem Denken bin ich aber voll gegen die Wand gerannt.
Wann und aus welchem Grund bist du dann in die Cognitive Coaching Ausbildung gestartet?
Andrea Haedecke: Im Sommer kam ich aufgrund meines Burnouts in die Reha. Ich dachte, danach geht es mir besser und dann kann ich mich erst meinem neuen Job, einem neuen Zuhause, der Scheidung und einem Neuanfang widmen. Doch die Reha war alles andere als gewinnbringend, trotzdem wurde ich als „gesund“ entlassen – obwohl es mir schlechter ging als davor. Erst danach war mir dann ein für alle Mal klar: Ich muss erst einmal mich selbst in Ordnung bringen und dann wird alles andere sich in seine Bahnen fügen. Ich habe mein Leben selbst in die Hand genommen und die Ausbildung angefangen – für mich. Das war die absolut richtige Entscheidung.
Was hat sich verändert, seit du die Cognitive Coaching Ausbildung begonnen hast?
Andrea Haedecke: Heute kann ich sagen: Es ist schade, dass mein Leben nicht so verlaufen ist, wie ich mir das als junge Frau vorgestellt habe. Es ist tatsächlich so, dass ich mittlerweile eine Motivation daraus schöpfen kann. Denn der kognitive Ansatz und die Ausbildung haben mir eine unglaubliche Freiheit gegeben. Ich habe erkannt, dass ich diese Freiheit selbst in der Hand habe. Wenn ich jetzt zurückschaue, dann denke ich mir: “Wow, ich habe so viele Möglichkeiten, die Dinge selbst zu verändern und zu gestalten.” Inzwischen wende ich den kognitiven Ansatz in allen Lebensbereichen an und möchte dieses Wissen gerne weitergeben, damit es auch anderen damit besser geht.
Kam daher auch die Idee, dass du Coachings unter anderem speziell für Frauen anbieten möchtest?
Andrea Haedecke: Ja, der Gedanke entstand natürlich aus meiner eigenen Situation heraus. Aus heutiger Sicht habe ich zum Beispiel den Fehler gemacht, viel zu lange zu Hause mit den Kindern zu sein. Da stellen sich dann Fragen wie “Schaffst du den Berufseinstieg überhaupt wieder?” und “Wie viel habe ich eigentlich fachlich versäumt?” Früher hatte ich die anerzogene und gelebte Forderung an mich selbst, dass ich die Kindererziehung, den Haushalt und den Job perfekt unter einen Hut bekommen muss. Wenn ich die 150 % nicht erreichen konnte, dann habe ich mich schuldig gefühlt. Heute weiß ich, dass ich nicht perfekt sein muss! Und kann das annehmen. Aber ich weiß auch, dass so viele Frauen im gleichen Hamsterrad wie ich damals gefangen sind. Und hier möchte ich ansetzen und helfen. Deshalb biete ich Coachings und Seminare auch speziell für Frauen an.
Was ist das Ziel deiner Seminare und Coachings?
Andrea Haedecke: Mein Ziel ist es, das Selbstbewusstsein meiner Klienten und Klientinnen zu stärken. Ich möchte ihnen mitgeben, dass es unglaublich wichtig ist, wieder ins Handeln zu kommen. Ich unterstütze sie dabei, aus ihrer Komfortzone herauszukommen und die mutigen Schritte zu wagen, die getan werden müssen. Auf diese Weise helfe ich ihnen dabei, ihre persönlichen Ziele zu erreichen.
Kannst du dabei auch deine Erfahrung als pferdegestützter Coach miteinbringen?
Andrea Haedecke: Auf jeden Fall. Beim pferdegestützten Coaching nehme ich als Coach ein oder mehrere Pferde mit dazu. Das hat nichts mit Reiten zu tun und erfordert keine Vorkenntnisse. Das Pferd als Herdentier spiegelt die Stimmung und das Verhalten der Klientin und Klientinnen sofort wieder. Wenn es beispielsweise ein Problem im Job gibt und der Klient sich über den Chef ärgert, dann wird auch das Pferd unruhig. Ich führe die Klienten dann ganz langsam in ihre Situation hinein und sie erkennen, dass sie etwas verändern müssen. Ich verbinde dabei das pferdegestützte Coaching mit dem kognitiven Ansatz. Wenn ich beispielsweise ein pferdegestütztes Coaching gemacht habe, stellt sich oft heraus, dass es meistens auf der kognitiven Ebene Bedarf für ein Coaching gibt. Andersherum gilt, wer zwar im Kopf verstanden hat, worum es geht, aber noch nicht ins Handeln gekommen ist, wird beim Coaching mit Pferd schnell erkennen, wie hilfreich es ist, sein Denken auch in die Tat umzusetzen.
Wie bleibst du nach der Ausbildung fachlich am Ball?
Andrea Haedecke: Ich nutze das Angebot für ein eigenes Websiteprofil vom Dr. Holzinger Institut. Ich bin unglaublich froh, dass Katrin Holzinger mich bei der Erstellung meiner eigenen Website unterstützt. Das hat mir den Einstieg in meine Arbeit als Coach sehr erleichtert. Ich kann schon als Coach arbeiten und mich auf meine fachliche Kompetenz konzentrieren.
Alles andere läuft parallel: einen neuen Job zu finden, gleichzeitig die Scheidung durchzustehen, das neue Zuhause aufzubauen und dabei vor allem auch auf mich selbst zu achten. Diese laufende Zusammenarbeit mit dem Dr. Holzinger Institut finde ich sehr hilfreich und unterstützend. Man spürt sehr deutlich, dass sie ihre Schüler nicht nur ausbilden, sondern auch nach der Ausbildung mit ihren Coaching-Studenten und -Absolventen gemeinsam am Ball bleiben.
Was gefällt dir besonders an der Cognitive Coaching Ausbildung?
Andrea Haedecke: Den Unterricht fand ich immer sehr gut und sehr abwechslungsreich, weil es eben drei unterschiedliche Ausbilder gibt. Ich finde den Aufbau der Ausbildung sehr gut und dass wir von Anfang an selbst echte Coachings durchführen konnten. Damit setzt man das Gelernte direkt in die Praxis um. Ich finde auch den Spaß und die Lockerheit im Unterricht motivierend.
Kannst du uns etwas über die Ausbilder erzählen?
Andrea Haedecke: Milenko besticht natürlich mit seinem Wissen als Psychologe. Das ist faszinierend für mich. Ich wünschte mir, nochmals 30 zu sein. Dann könnte ich noch so viel mehr lernen! Daniels lockere Art fühlt sich für manche vielleicht ein bisschen zu direkt und zu offen an, aber mir gefällt das gut. Manchmal braucht es das einfach: eine charmante Ohrfeige, damit die Leute aufwachen. Simona hat eine fröhliche, weiche Art, verfolgt aber jederzeit eine klare Struktur.
Wie hast du die unterschiedlichen Qualifikationen und Altersgruppen unter den Coaching Studenten erlebt?
Andrea Haedecke: Ich fand es extrem bereichernd. Ich bin recht neugierig und daher fand ich es sehr gut, dass unsere Gruppe bunt gemischt war und unterschiedliche Berufsgruppen vertreten waren. Unsere Gruppe ist schon in der Ausbildung sehr stark zusammengewachsen und hält den Kontakt auch jetzt noch.
Würdest du die Cognitive Coaching Ausbildung weiterempfehlen?
Andrea Haedecke: Ja, unbedingt. Die Ausbildung ist eine unglaubliche Bereicherung für einen selbst. Sie ist also nicht nur etwas für Menschen, die selbst als Coach arbeiten möchten. Sie ist eine Bereicherung für alle, die ihr Leben selbstbestimmt leben möchten und aussteigen wollen aus alten Hamsterrädern und Gewohnheiten. Durch die Ausbildung hat sich mein Blickwinkel geändert. Heute würde ich nicht mehr sagen: „Wenn Dir das Leben keine andere Wahl lässt…“ sondern „Wenn das Leben Dir eine andere Chance bietet…“.
Liebe Andrea, wir sind beeindruckt von deinem 180-Grad-Neustart und deinem Engagement für dich selbst und deine Klienten. Danke für dein inspirierendes und hoffnungsvolles Interview!
Willst du mehr wissen über die Cognitive Coaching Ausbildung? Dann komm zum kostenfreien Info-Meeting und bespreche mit uns, welches Potenzial sie für dein persönliches und berufliches Leben haben kann.