Carolin Utz, erzähl’ mal: Wie bist du mit der Unternehmensnachfolge doch noch glücklich geworden?
Carolin Utz arbeitet in verantwortungsvoller Position in einem mittelständischen Unternehmen. Und es ist nicht irgendein Unternehmen – sondern das ihrer Familie. Lange Zeit wollte Carolin von einem Einstieg ins Familienunternehmen nichts wissen – der Weg schien ihr zu einfach. Aus welchen Gründen die junge Powerfrau ihre Meinung geändert hat und wie sie neben ihrem Job noch als Cognitive Coach und Pferdetrainerin arbeitet, erzählt sie in unserem Interview.
An welchem Punkt in deinem Leben kamst du ins Dr. Holzinger Institut?
Carolin Utz: Ich hatte gerade die Reißleine in meinem Job gezogen. Das war ein richtiges Hamsterrad. Als ich die Stelle im Key Account Management in einer Agentur für Markenkommunikation annahm, merkte ich bald, dass dieser Job zeitlich nicht mit dem Training meiner Pferde zu vereinen ist. Die Arbeit mit meinen Pferden stellt jedoch einen sehr großen und wichtigen Teil meines Lebens dar und erfüllt mich. Deshalb wusste ich schnell, dass der Agenturjob nichts für mich ist. Ich wollte diesen Job aber unbedingt mindestens ein bis zwei Jahre machen, um in diesem Bereich Berufserfahrung zu sammeln. Nachdem ich aber mit dem Kopf durch die Wand wollte, musste ich feststellen: das ist es nicht. Vor allem auch weil er mich sehr eingeengt hat. Dann habe ich die Reißleine gezogen und gekündigt.
Wie ging es weiter, nachdem du gekündigt hattest?
Carolin Utz: Ich wusste nicht mehr, wohin mit mir. Es war klar, dass die Arbeit in der Agentur nichts für mich ist. Eine Stelle in einer Marketingabteilung in einem Konzern kam für mich auch nicht in Frage. Plötzlich kamen Fragen auf wie: Wer bin ich eigentlich? Und was kann ich überhaupt? Was taugt das, was ich in meinem Studium gelernt habe? Und so bin ich zu Daniel Holzinger ins Coaching gekommen. Er hat eine individuelle Potenzialanalyse mit mir durchgeführt und ich hatte einige Einzelcoachings bei ihm.
Was hat die Potenzialanalyse denn gezeigt?
Carolin Utz: Das Ergebnis war, dass ich meine kreative Ader und mein Interesse am Denken anderer Personen langfristig am besten bei der Arbeit mit Menschen zur Geltung bringen könnte. Außerdem hat die Analyse gezeigt, dass ich Potenzial zu einer Führungskraft habe. Ich denke sehr analytisch und handle unternehmerisch. Ich packe Dinge an und erkenne Dringlichkeiten schnell. Außerdem kann ich sehr gut mit Menschen umgehen und sie in schwierigen Situationen anleiten. Ich möchte nicht nur Dinge gestalten, um sie voranzubringen und zu verbessern, sondern mich interessieren auch die Menschen hinter den Prozessen. Mit diesem Ergebnis stand die Frage im Raum, ob ich diese Fähigkeiten nicht in das Unternehmen meiner Familie einbringen will. Dort könnte ich all meine Interessen und Talente vereinen, auch ohne die Arbeit mit meinen Pferden zu vernachlässigen.
Wie hast du darauf reagiert, dass eine Führungsposition im familieneigenen Unternehmen eigentlich eine gute Lösung für dich wäre?
Carolin Utz: Das konnte ich mir nach wie vor nicht vorstellen und wollte partout nicht in das Familienunternehmen einsteigen. Mein Interessensgebiet lag definitiv nicht in der Industrie. Anstatt einen Job gemäß meinem Studium im Medien- und Kommunikationsmanagement nachzugehen hatte ich eher im Fokus, mich als Pferdetrainerin selbstständig zu machen. Außerdem schien mir der Weg in das familieneigene Unternehmen zu leicht. Mein größtes Problem war zum einen mir vorstellen zu können, dass ich in der Industrie glücklich werden könnte. Zum anderen widerstrebte es mir „einfach“ sagen zu können: „Okay, dann gehe ich eben in das familieneigene Unternehmen.“
Du hast deine Meinung über die Unternehmensnachfolge geändert. Welche Rolle hat der kognitive Ansatz dabei gespielt?
Carolin Utz: Der kognitive Ansatz hat meine Sichtweise geändert und mir unglaublich dabei geholfen zu erkennen, dass ich die Möglichkeit habe, alle meine Interessen und Talente in einer Schlüsselstelle in unserem eigenen Unternehmen zu kombinieren und es keine Schande ist, diese Chance zu nutzen. Ich habe erkannt, dass mir diese Position einen großen Gestaltungsspielraum bietet und die Möglichkeit gibt, anderen Leuten zu helfen und sie voranzubringen. Dafür ist mein Coachingwissen ideal. Darüber hinaus finde ich jetzt auch wieder die Zeit, meine Pferde zu trainieren – trotz Vollzeitjob.
Denkst du, dass du ohne den kognitiven Einsatz in das Familienunternehmen eingestiegen wärst?
Carolin Utz: Nein, das glaube ich nicht. Ich würde wahrscheinlich heute noch weiter gegen eine Wand laufen, wenn ich mein Wissen im Coaching und in der Ausbildung nicht erhalten hätte. Vor allem die Potenzialanalyse hat mich anfangs sehr viel weitergebracht. Das umfassendere Wissen, welches ich mir dann in der Ausbildung zum Cognitive Coach aneignete, hat mir schließlich dabei geholfen zu erkennen, was ich wirklich will und wie ich mich im Arbeitsleben so einbringen kann, dass ich nicht nur mich, sondern auch andere Menschen voranbringe.
Auf welche Weise bringst du dich jetzt in das Familienunternehmen ein? Welche Position hast du für dich gefunden?
Carolin Utz: Ich habe jetzt eine verantwortungsvolle Schlüsselstelle zwischen Personal- und Unternehmensentwicklung eingenommen. Das macht mir unglaublichen Spaß. Mein Ziel ist es, die Kommunikation unserer Unternehmensvision zu präzisieren und Tools sowie Maßnahmen zu entwickeln, die jeden einzelnen Mitarbeiter abholen und individuell fördern. So werden auch die persönlichen Mitarbeiterziele für jeden einzelnen greifbarer und interne Kommunikation effizienter. Die Prozesse im Unternehmen sollen transparenter werden und jeder Mitarbeiter soll wissen, wie er aktiv im Unternehmen geführt und gefordert wird, damit Wirtschaftlichkeit und das ganze Miteinander nachhaltiger werden. Es gibt viele Dinge, die ich weiter optimieren und professionalisieren will – und als nächste Generation gemeinsam mit meinem Bruder gestalten möchte.
Wie setzt du den kognitiven Ansatz im Unternehmen ein?
Carolin Utz: Ich versuche, das Coaching in der Personalentwicklung aber auch bei Problemen in der Kommunikation einzubringen. Ich bin zum Beispiel bei den Mitarbeitergesprächen dabei. Da wird oft schon nach einzelnen Sätzen klar, wo die Probleme liegen. Aber auch in Coachings von Mitarbeitern und Führungskräften nutze ich den kognitiven Ansatz ganz direkt. Die Hauptthemen bei den Mitarbeitern sind häufig Priorisierungsschwierigkeiten, Zeit-Thematiken oder die Verständigung mit anderen Kollegen und Vorgesetzten. Führungskräfte beschäftigt oftmals der Anspruch, dass sie alles können und wissen müssen. Manche denken, dass sie erst dann ihre Mitarbeiter richtig führen können, wenn sie auf jede Frage die richtige Antwort wissen. Dahinter steckt der Perfektionismus – ein Problem, das ich von mir selbst nur zu gut kenne. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man auch diese Herausforderung mit dem kognitiven Ansatz lösen kann.
Du arbeitest neben deiner Tätigkeit im Familienunternehmen auch als Coach. Wie sehen deine Pläne für die Zukunft aus?
Carolin Utz: Im März habe ich mein eigenes kleines Unternehmen gegründet. Vorerst möchte ich das Coaching im Nebengewerbe weiter ausbauen. Ich kann mir vorstellen, zukünftig auch als Coach in anderen Unternehmen tätig zu werden. Aktuell biete ich Coachings für Privatpersonen und im Sport, vor allem Reitsport, an.
Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und ich kann meine Erfahrung aus dem Beruf an andere Menschen weitergeben. Mein Wissen aus Studium und Trainerarbeit kann ich dabei ebenso mit einbringen. Was mich am meisten fasziniert ist, dass sich sehr viele Parallelen zwischen der Arbeit mit Tieren und Menschen erkennen lassen. Letztlich dreht sich alles um effiziente Kommunikation, klare Ziele und eine Entscheidung, wie man etwas anpacken möchte. Ich freue mich, wenn ich anderen dabei helfen kann. Und genau das ist mein Plan für die Zukunft: Mein Wissen und meine Erfahrung ausbauen und anderen Menschen zur Verfügung stellen, im familieneigenen Unternehmen genauso wie als Coach for Business, Life & Sports.
Seit kurzem habe ich im Internet eine eigene Präsentationsseite auf der Plattform des Dr. Holzinger Instituts für Cognitive Coaches. Eine eigene Website kommt bald hinzu. Das erleichtert mir den Einstieg in die Arbeit und die Außenwirkung als Coach.
Wendest du den kognitiven Ansatz auch privat an?
Carolin Utz: Ich wende den Ansatz immer wieder bei mir selbst an. Nach dem Einzelcoaching bei Daniel Holzinger habe ich mich sehr stark reflektiert und versucht, mich selbst zu coachen. Aber erst in der Ausbildung habe ich die eigentlichen Zusammenhänge tatsächlich verstanden und entdeckt, welches Wissen dahinter liegt. Mittlerweile erkenne ich viel besser, wenn sich irrationale Gedanken einschleichen und kann sie dann direkt korrigieren. Wenn mich Dinge stören, kann ich mich schneller auf die Lösung des Problems konzentrieren, statt mich darüber aufzuregen. Meine Freunde sagen mir, dass ich in Gesprächen heute andere Fragen stelle.
Was hat dich vom kognitiven Ansatz überzeugt?
Carolin Utz: Der kognitive Ansatz hat mir eine gewisse Leichtigkeit verschafft und viele Dinge für mich vereinfacht. Es ist eine unglaublich clevere und effiziente Art und Weise, die eigenen Denkansätze zu betrachten. Und das nicht oberflächlich, sondern genau dort, wo mancher Irrglaube entsteht. Der Ansatz ist perfekt, wenn man die Dinge im Detail verstehen möchte, weil er so akribisch und genau ist. Außerdem kommt man mit dem kognitiven Ansatz auch in eine philosophische Richtung, wenn man manche Dinge im Coaching weiter hinterfragen will. Das hat mich von Anfang an fasziniert.
Kannst du uns etwas über die Ausbilder der Cognitive Coaching Ausbildung erzählen?
Carolin Utz: Ich finde alle echt super und sympathisch. Von jedem Ausbilder habe ich etwas anderes gelernt. Milenko Vlajkov ist für mich wie ein Mentor, der ein enormes Wissen hat. Ich könnte ihm stundenlang intensiv zuhören, wenn er von seinen Erfahrungen als Psychologe und Cognitive Coach berichtet. Simona Vlajkov haucht dem kognitiven Ansatz eine gewisse Wärme und Herzlichkeit ein, ohne dabei die Effizienz zu verlieren. Sie hat ebenfalls ein unglaubliches Fachwissen und bringt ihre Lebenserfahrung mit in den Unterricht. Das empfinde ich als sehr wertvoll. Daniel Holzinger ist für mich ein laufendes Lexikon. Mit seinem Humor und seiner lockeren Art macht er den Unterricht spannend und unterhaltsam. Er hat eine sehr direkte Art und haut manchmal auch ganz schön auf den Putz. Die Mischung finde ich wirklich erfrischend.
Wie kann man sich den Unterricht in der Ausbildung vorstellen?
Carolin Utz: In der Ausbildung erlebt man nicht nur einen regen Austausch über die Art und Weise, wie Menschen denken und agieren, sondern auch darüber, wie sie ihr Leben verbessern können. Wer sich nur berieseln lassen möchte, ist in der Ausbildung fehl am Platz. Denn in jeder Stunde wird an einem gewissen Punkt auch innerhalb der Gruppe diskutiert. Wir hatten in der Gruppe ein unglaubliches Vertrauen zueinander und konnten in dieser Zeit einige tiefgreifende Fragen lösen. Das war sehr bereichernd. Deshalb und aufgrund unserer besonderen Gruppendynamik habe ich den Unterricht sehr genossen.
Wie hast du die unterschiedlichen Qualifikationen und Altersgruppen unter den Coaching Studenten erlebt?
Carolin Utz: Ich fand es sehr wertvoll, weil man auf diese Weise viel voneinander lernen kann. In der Ausbildung gab es durch die verschiedenen Berufe eine große Themenvielfalt und durch die Offenheit konnten wir alle Einblicke in verschiedene Anwendungsbereiche des kognitiven Ansatzes erhalten, was sich so sonst nicht ergeben hätte. Wir konnten sehen, wie gut der kognitive Ansatz in unterschiedlichen Alltagssituationen eingesetzt werden kann. Und wir haben gemeinsam festgestellt, dass er in allen Bereichen funktioniert. Ich lerne sehr gerne neue Menschen und ihre Denkweisen kennen.
Würdest du jemand anderem die Cognitive Coaching Ausbildung empfehlen?
Carolin Utz: Auf jeden Fall, ich habe die Ausbildung schon meinen Freunden und Bekannten weiterempfohlen. Ich würde sie jedem ans Herz legen, der sich für psychologische Fragestellungen interessiert und auch Menschen, die emotionale Freiheit anstreben. Unternehmern, Selbstständigen und Personalverantwortlichen empfehle ich die komplette Ausbildung. Menschen, die das Wissen erst einmal für sich selbst nutzen möchten, erhalten schon mit den ersten beiden Stufen wertvolles Wissen. Die Ausbildung enthält unglaublich viel Input und bringt einen persönlich weiter. Es hilft im Umgang mit Menschen und seine eigenen Gedanken in den verschiedensten Situationen besser zu reflektieren.
Liebe Carolin, wir freuen uns, dass du dein starkes Potenzial sinnstiftend in Eurem Familienunternehmen einsetzen kannst. Wir sind gespannt, was du noch alles auf die Beine stellst und wünschen dir weiterhin viel Erfolg und Zufriedenheit.