Wie moderne Führungskräfte­entwicklung gelingt

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Annika Leippert, Personalleiterin bei WERZ, hält den Kogntiven Ansatz für zukunftsweisend in der modernen Führungskräfteentwicklung

Annika Leippert, Personalleiterin bei WERZ, erzählt wie das Unternehmen seine Führungskräfte nachhaltig stärkt

Mitarbeitende sind der Motor eines Unternehmens – und das nicht erst seit Beginn des grassierenden Fachkräftemangels. Diese Tatsache ist der Geschäftsleitung des Unternehmens WERZ schon lange bewusst: Sie hat die Förderung ihrer Mitarbeitenden fest in der Unternehmensphilosophie verankert. Mit entsprechender Weitsicht wurden die Methoden des kognitiven Coachingansatzes zur modernen Führungskräfteentwicklung und im Personalbereich eingeführt.

Beide Geschäftsführer haben am Führungskompetenz-Seminar „Gefühle Managen“ des Dr. Holzinger Instituts teilgenommen und Personalleiterin Annika Leippert steht kurz vor dem Abschluss der Cognitive Coaching Ausbildung. Annika coacht Führungskräfte und ermöglicht es ihnen ebenfalls, an weiterführenden DHI-Seminaren teilzunehmen. Wir haben mit ihr über die Ausbildung zum Cognitive Coach und die Implementierung des Kognitiven Ansatzes im Unternehmen gesprochen.

DHI: Annika, was war für dich als Personalleiterin der ausschlaggebende Grund, eine Cognitive Coachingausbildung zu machen?

Annika Leippert: Ich beschäftige mich schon länger mit Motivationsmodellen und der Psychologie des Menschen. Bewusst habe ich mich mit ca. Mitte 20 das erste Mal für das Thema Motivation interessiert. Damals habe ich viele Sachen gleichzeitig gemacht: Ich habe viel gearbeitet und hatte zwei bis drei Mal in der Woche Tanztraining auf Leistungssportniveau. Daneben hatte ich vier Pflegepferde, einen Freund und zwei Nebenjobs. Die Partys habe ich trotzdem nicht ausgelassen (lacht).

Immer wieder wurde ich gefragt „Wie schaffst du das alles?“ Daran habe ich gemerkt, dass mein Pensum überdurchschnittlich hoch ist und ich fing an, mir selbst diese Frage zu stellen: „Wie schaffe ich das eigentlich?“

Es wurde mir klar, dass es an meiner Einstellung liegt: Ich hatte von innen heraus eine Motivation, die ich damals noch nicht so richtig greifen konnte. Es gab für mich nie ein „zu viel“ oder „Katastrophen“.

Etwa zur selben Zeit habe ich eine Stelle als Personalerin in einem mittelständischen Betrieb angenommen. Aufgrund des Krankenstands meiner Kollegin war ich mehr oder minder für 250 Mitarbeitende allein verantwortlich. Auch hier wurde ich immer wieder gefragt, wie ich damit klarkomme und ob mich die Arbeitslast nicht stresst oder nervt.

Das tat sie nicht, allerdings bemerkte ich ein anderes Problem: Ich hatte eine hohe Erwartungshaltung an andere. Sie sollten genauso motiviert und leistungsfähig sein wie ich. Doch zum einen wusste ich nicht, wie ich ihnen diese Fähigkeiten vermitteln sollte und zum anderen wurde mir klar, dass ich meine Erwartung nicht einfach anderen überstülpen kann. Das fuchste mich und weckte meine Neugier.

Wie motiviere ich Mitarbeiter wirklich?

Der Wunsch, mehr darüber zu verstehen und Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu können, führte mich zum Studium der Wirtschaftspsychologie. Im Hinterkopf hatte ich bereits die Idee, später mal als Coach zu arbeiten, aber für die nahe Zukunft interessierten mich Fragen meines Arbeitsalltags: Was brauchen Mitarbeitende, um von sich aus motiviert zu sein? Was kann ich tun, damit ich nicht nur Kosmetik betreibe, im Sinne von kurzfristigen Motivationsschüben mittels Gehaltserhöhung oder Geschäftswagen? Wie bekomme ich es hin, dass mein Team an einem Strang zieht und Unternehmensziele zu Mitarbeiterzielen werden?

Diese Fragen habe ich in meiner Masterthesis behandelt. Während des Schreibens wurde mir klar, dass ich eine Zusatzausbildung brauche, um die Theorie in die Praxis zu überführen. Ich habe mich auf die Suche gemacht und festgestellt, dass viele Anbieter ein wenig überzeugendes Potpourri an Tools anbieten, aber keine grundlegende Lösung.

Moderne Führungskräfteentwicklung: Der Kognitive Ansatz und die Rolle des Denkens

Das änderte sich, als ich die Website des Dr. Holzinger Instituts (DHI) entdeckt habe: Da ging es um das Denken als zentrales „Werkzeug“ und um seinen entscheidenden Einfluss auf Gefühle und Verhalten. Dieser Kognitive Ansatz basiert auf den Grundlagen der wissenschaftlich bestätigten Rational-Emotiven und Kognitiven Verhaltenstherapie (RE&KVT). Diese wurden vom Harvard Business Manager als Goldstandard bezeichnet und klar für Führungskräfte empfohlen. Der wichtigste Grundsatz lautet: Nicht die (häufig nicht zu beeinflussenden) Umstände sind das Problem, sondern wie du darüber denkst. Eine andere zentrale Erkenntnis lautet: „So, wie du denkst, fühlst du. So, wie du fühlst, handelst du“. Diese ausschlaggebende Rolle des Denkens leuchtete mir sofort ein und weckte mein Interesse an der Cognitive Coaching Ausbildung.

Ich bin zunächst zu einer Friday Night Coaching Veranstaltung des DHI gegangen, um mehr über den Kognitiven Ansatz zu erfahren. Dort habe ich Vertiefendes über die Theorie erfahren. Das Konzept war so präzise wie wirkungsvoll und ich war Feuer und Flamme. Das anschließende Gespräch mit Katrin Holzinger hat mich restlos davon überzeugt, dass ich diese Ausbildung machen möchte.

DHI: Du hast dann kurze Zeit danach angefangen, bei WERZ zu arbeiten und hast mit deinem Ziel, die Coaching Ausbildung zu machen, bei der Geschäftsleitung offene Türen eingerannt …

Annika Leippert: Genau, ich habe damals angefangen im Bereich Personal- und Organisationsentwicklung bei WERZ zu arbeiten. Was mich angezogen hat, war die Firmenphilosophie: Die Mitarbeitenden gelten als wichtigstes Kapital des Unternehmens und das steht nicht nur auf dem Papier, sondern wird tatsächlich so gelebt. Zufriedenheit und Gesundheit sind anerkannte Voraussetzungen dafür, dass jemand seine Leistung einbringen will und kann. WERZ strebt danach, die Mitarbeitenden bedarfs- und typgerecht zu fördern. Das alles sowie das Maß an Akzeptanz und Toleranz in der internen Kommunikation begeistert mich bis heute.

Mein Ziel, die Cognitive Coaching Ausbildung zu machen, habe ich frühzeitig mit der Geschäftsleitung besprochen: Sie schien so gut zur Weiterentwicklung der Unternehmenskultur – gerade in unseren volatilen Zeiten – und zu meinem Aufgabenbereich zu passen. Zu meiner großen Freude bekam ich nicht nur die Zusage, mich mit meinen zukünftigen Coachingfähigkeiten einzubringen zu dürfen, sondern auch die Zusage für die komplette Kostenübernahme.

DHI: Wie wird der Kogntive Ansatz effektiv im Unternehmen implementiert und gibt es Herausforderungen, die überwunden werden müssen? Welchen Weg gehst du, um die Akzeptanz zu fördern?

Annika Leippert: Geschäftsführende, Führungskräfte und Mitarbeitende habe ich von vornherein transparent in die Ausbildung mit einbezogen. Bereits in Stufe eins habe ich anhand des Kognitiven Ansatzes angefangen zu erkennen, wie Menschen denken und v.a. wie und wann sie sich damit ein Bein stellen. Nach und nach gewann ich mehr Sicherheit darin und blieb nicht mehr bei der reinen Beobachtung: Ich habe diese Dinge offen angesprochen und erklärt, was ich gelernt habe. So war die Akzeptanz groß, auch bei der Geschäftsleitung – sie ist den Weg mit mir gegangen. Die beiden geschäftsführenden Söhne des Senior Chefs haben auch am Führungskompetenz-Seminar „Gefühle managen“ des Dr. Holzinger Instituts teilgenommen. Nun verfügen wir über dasselbe Grundwissen.

„Ich habe doch nicht einen an der Klatsche!“

Seither haben wir drei weitere Führungskräfte an den DHI-Seminaren „Gefühle managen“ oder „Macht der Gedanken“ teilnehmen lassen. Das Angebot wird sehr gut angenommen, aber bei denjenigen, die noch gar keine Berührung mit Coaching hatten, gibt es oft eine gedankliche Hürde. Sie sagen „Ich habe doch nicht einen an der Klatsche!“. Ich werde nicht müde zu erklären, dass wir erstens alle unsere Schwächen haben und zweitens, dass es darum geht, sich den Einfluss der eigenen Gedanken bewusst zu werden und diesen dann auch konstruktiv zu nutzen. Das lernen wir leider nicht in der Schule – obwohl z.B. Daniel Kahnemann für seine wissenschaftlichen Erkenntnisse darüber den Nobelpreis erhalten hat. Es ist ein Geschenk, wenn man die Gelegenheit hat, sich dieses Wissen anzueignen und damit zu arbeiten.

Mehr Gelassenheit bei den Führungskräften durch moderne Führungskräfteentwicklung

Die Führungskräfte, die an den DHI-Seminaren teilgenommen haben, sind begeistert. Sie gehen mit Herausforderungen oder Konflikten – ob bei sich selbst oder bei den Mitarbeitenden – nun viel gekonnter und gelassener um. Sie erkennen z.B. hinderliche Denkmuster, selbstschädigende Gedanken oder unrealistische Forderungen und erfassen die Wurzel eines Problems. Mit diesem Wissen kommen sie ganz anders auf mich als Personalleiterin zu. Ich kann mit ihnen eine andere Art von Führungskräfteentwicklung machen als mit denjenigen, die den Kognitiven Ansatz nicht kennen.

Wir haben überlegt, ein Inhouse-Seminar mit dem Dr. Holzinger Institut zu veranstalten, um mehr Führungskräfte parallel zu erreichen, doch wir haben uns aus einem einzigen Grund dagegen entschieden: Mein Eindruck ist, dass es untereinander eine große Offenheit bezüglich betrieblicher Themen gibt, aber häufig eine Scheu, sich unter Kolleg*innen als Privatfrau oder -mann zu zeigen. Die Freiheit, unbeobachtet am Seminar teilzunehmen statt nur in der Rolle der Führungskraft, soll jede und jeder haben. Deswegen melden wir Führungskräfte einzeln zu den Seminaren an.

Ich führe auch Einzelcoachings mit Mitarbeitenden im Unternehmen durch. Diese sind überwiegend situativ und die Akzeptanz dafür ist hoch, weil es sich um betriebliche Themen handelt. Die Bereitschaft, ausführlich über private Themen zu sprechen ist im Moment noch niedrig. Hier kann ich dennoch indirekt coachen, z.B. indem ich Fragen stelle, die zum Nachdenken anregen.

DHI: Plant Werz, die Prinzipien des Kognitiven Ansatzes weiter in die Personalentwicklung zu integrieren? Siehst du dadurch Entwicklungsmöglichkeiten, insbesondere im Hinblick auf den globalen Fachkräftemangel und andere externe Herausforderungen?

Annika Leippert: Ja, unser Ziel ist es, durch die bereits laufende Umstrukturierung bzw. Personalverstärkung meine Kapazitäten für die moderne Führungskräfteenwicklung bzw. Personalentwicklung deutlich zu erweitern. Das ist von der Geschäftsführung auch so gewünscht und sie fördern das Vorhaben aktiv durch die Bereitstellung eben dieser Kapazitäten, damit ich Schulungen anbieten und mehr Einzelcoachings durchführen kann. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn sich mit der Zeit das Vertrauen und die Akzeptanz so entwickelt, so dass der Gedanke selbstverständlich wird „Ich habe ein emotionales Thema – ich gehe zu Annika.“

Deutlich mehr Zufriedenheit bei den Führungskräften

Die Zufriedenheit und Ausgeglichenheit der Führungskräfte, die mit dem Kognitiven Ansatz arbeiten ist merklich gestiegen. Die Tendenz, bei Problemen gestresst „an die Decke“ zu gehen, lässt sich bei ihnen nicht mehr beobachten. Das ist wirklich bemerkenswert, v.a. wenn ich überlege, wie wir davor immer wieder dieselben Themen hochemotional „durchgekaut“ haben: „Die Mitarbeitenden müssen doch XY, das darf doch alles nicht wahr sein“ oder „Der Bewerber hat abgesagt, das ist eine Katastrophe“.

Diese Themen waren von der praktischen Seite her verständlich, doch ließen sie sich oft nicht ändern. Unter solchen Umständen hilft es nur, mental einen anderen Umgang damit zu finden. Der Kognitive Ansatz bietet dafür einen Leitfaden und die Führungskräfte, die damit arbeiten, erlebe ich als sehr reflektiert. Sie sind gut in der Lage sich selbst zu ertappen, wenn sie wieder in alte Denkmuster zurückfallen und nehmen das häufig sogar mit Humor.

Diese veränderte Haltung wirkt sich natürlich auch positiv auf die Mitarbeitenden aus. Ruhe, Klarheit und ein Verständnis für die Psychologie des Menschen sind elementar in der Führung. Das war immer schon so, aber in unseren unsicheren Zeiten ist es noch wichtiger denn je: Politisch, wirtschaftlich und klimatisch ist so viel in Bewegung, das wir nicht direkt beeinflussen können, und das schürt Ängste. Viele Mitarbeitende haben damit noch mehr Sorgen als ohnehin schon, und kommen entsprechend dünnhäutig zur Arbeit. Führungskräfte müssen zusätzlich mit dem steten technologischen und gesellschaftlichen Wandel klarkommen.

Nur, wer gelernt hat, mit seinen eigenen Gedanken und Gefühlen umzugehen, wird die Freude am Führen behalten und diese verantwortungsvolle Aufgabe motiviert anpacken. Dieses Ziel haben wir bei WERZ für unsere Mitarbeitenden und der Kognitive Ansatz ist dabei meiner Meinung nach zukunftsweisend.

Liebe Annika, wir danken dir für deinen motivierenden und inspirierenden Einblicke in die moderne Personalführung. Wir wünschen dir, dass deine Arbeit zur Förderung der Führungskräfte und Mitarbeitenden bei WERZ immer weitere Kreise zieht und du deine Ziele realisieren kannst – denn davon profitieren alle.

 

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