Zeitfresser Social Media – Was suchen wir wirklich?

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Zeitfresser Social Media – Was suchen wir wirklich?

Zeitfresser Social Media: Eine Sucht oder die ewige Suche nach …? Es scheint eine ausgemachte Sache zu sein: Computernutzung macht süchtig. Social-Media-Nutzung macht süchtiger. Das verhält sich ähnlich zu: Zigaretten machen süchtig. Kokain macht süchtiger.

Wenn du mehr über die Frage, warum wir so viel Zeit ins sinnlose swipen und daddeln stecken, dann lies diesen Blog oder melde dich gleich beim Friday Night Coaching „Zeitfresser Social Media“ an.

Wie viel ist zu viel?

Jetzt ist immer die Frage, wie viele Zigaretten sind gesund und wie viel Gramm Koks sind vertretbar? Natürlich werden die Abhängigen stets behaupten, dass der Konsum nicht schädlich ist und leugnen, dass sie abhängig sind und mit den üblichen Ausreden ihre Sucht rechtfertigen. Zusätzlich bagatellisieren Süchtige die Auswirkungen der Drogen. Sie suchen nach den wenigen Ausnahmen, die trotz der Sucht 95 Jahre alt geworden sind und sie berichten von ihren eigenen positiven subjektiven Erfahrungen – wie sehr es ihnen beispielsweise hilft, sich zu entspannen.

Ganz ähnlich wird es sich bei denen verhalten, die tatsächlich süchtig nach Computerspielen oder Social-Media-Nutzung sind: leugnen, bagatellisieren, verdrehen der Fakten und Suche nach den Ausnahmen.

Was ist eine Sucht? Ab wann ist man süchtig?

Wir definieren ein süchtiges Verhalten danach, ob dieses Verhalten das eigene Leben potenziell ruinieren kann. Das bedeutet, dass man durch den Konsum einer Substanz oder durch die Nutzung der modernen Medien, seine täglichen Aufgaben so weit vernachlässigt, dass man beispielsweise seinen Job verliert, manchmal kriminell und meistens physisch sowie psychisch krank wird. Oft steht am Ende eines solch süchtigen Verhaltens der physische oder der „soziale“ Tod durch Ausgeschlossen-Sein.

Kann man durch die exzessive Nutzung der modernen Medien sein Leben ruinieren? Kann man tatschlich daran in irgendeiner Form sterben?

Paradoxerweise versuchen junge Menschen durch exzessive Nutzung von Facebook, Instagram, Whatsapp, TikTok usw. genau das zu verhindern: etwas zu verpassen, auf dem virtuellen „Schulhof“ ausgeschlossen zu werden, sprich irgendeine Form des sozialen Todes zu sterben.

Aus meiner Sicht kann man also behaupten, dass die Nutzung der sozialen Medien hauptsächlich angstgetrieben ist – denn qualitative Informationen wird man dort sicherlich nicht finden. Im besten Fall kann man sich berieseln lassen, im schlimmsten seine Wut auf die Welt in einer „Bubble“ gefahrlos rausschreien.

Am Anfang ist die Neugier – dann wird Social Media zum Zeitfresser

Natürlich überwiegt zu Beginn die Neugier. Die Kinder fragen sich: Was ist das eigentlich? Womit beschäftigen sich alle? Wieso glotzen alle stundenlang in ihr Handy? Was zum Henker ist daran so interessant?

Sobald Kinder ihr eigenes Handy bekommen, sie die Apps zum Spielen und Chatten installiert haben, verfallen sie den gleichen Mechanismen, wie ihre Eltern. Sie swipen und tippen auf der ewigen Suche nach … nach was eigentlich?

Wir Erwachsenen können unseren Kindern nicht einmal selbst erklären, was wir in den Untiefen (oder Oberflächlichkeiten) des Internets suchen – aber da wir selbst stundenlang an unseren Handys herumdaddeln, dienen wir den Kids als Vorbild. Nach dem Motto: Wenn die das so ausdauernd machen, dann muss da was zu finden sein!

Sucht kommt von suchen … demnach suchen Süchtige nach etwas

Wonach suchen wir Süchtigen? Meine Hypothese ist, dass wir nach einem ganz bestimmten Gefühl suchen. Nach einem Gefühl der Glückseligkeit, nach einem Gefühl der schwebenden Leichtigkeit und des berauschten Selbstvergessen-Seins.

Und genau das verspricht uns das Internet, mit seinen Milliarden Videos und Websites: Sich selbst zu vergessen – leider stellt sich bei diesem Selbstvergessen-Sein niemals ein Glücksgefühl ein. Ganz im Gegenteil, es entsteht ein Gefühl der Leere, der Sinnlosigkeit, ein Ärger darüber, seine Lebenszeit mit dieser sinnlosen Form der Selbstvergessenheit zu vergeuden.

Selbstvergessenheit ist eine Tugend

Aus Sicht der Persönlichkeitsentwicklung ist Selbstvergessenheit ein hohes Ziel – sich selbst nicht so wichtig und andere eher in den Mittelpunkt zu rücken, ist seit jeher eine Tugend. Aber die eine Form der Selbstvergessenheit hat mit der anderen nichts tun. Die eine ist befriedigend und die andere sinnentleert.

Und trotzdem hat diese Form der daddelnden und swipenden Selbstvergessenheit uns alle in ihren Bann gezogen – und wir verstehen nicht, wieso sich kein Glücksgefühl und keine Zufriedenheit einstellen mag. Irgendwie wissen wir, dass wahre Selbstvergessenheit mit einem tiefen Gefühl der Zufrieden- und Zugehörigkeit einhergeht. Vielleicht ist das deshalb der Grund warum wir Stunde um Stunde unseres Lebens verdaddeln.

Ich habe noch weitere Ideen, warum es uns so schwerfällt, das Handy aus der Hand zu legen. Wenn du verstehen willst, wie es dir gelingen kann, die Handynutzung auf ein gesundes Maß zu beschränken, dann schalte Dich doch zu unserem Friday Night Coaching „Zeitfresser Social Media“ ein:

Friday Night Coaching: Zeitfresser Social Media. Was suchen wir wirklich?

 

Der Autor:

Dr. Daniel Holzinger zeigt wissbegierigen Menschen, wie sie sich in schwierigen Lebenslagen selbst helfen können. Seinen Rat haben zahllose Menschen aus Kunst, Kultur, Wirtschaft und Sport in Anspruch genommen. Er lebt mit seiner Familie in Stuttgart, behauptet den besten Cappuccino zu machen und liebt die Natur rund um die Stuttgarter Bärenseen.