Highly focused zwischen Leadership und Lebenstrubel
Selbstführung beginnt im Kopf –
nicht im Kalender.
Von Katrin Holzinger.
25 Jahre Dr. Holzinger Institut – das ist nicht nur ein Meilenstein für unser Unternehmen, sondern auch ein Moment, in dem ich selbst zurückblicke: auf meine Reise als Unternehmerin, meine Entscheidung, 2017 voll einzusteigen, und auf das, was mich bis heute trägt.
Sara, unsere Content Creatorin, fragte mich vor Kurzem in Vorbereitung auf unseren Newsletter:
Wie schaffst du es eigentlich, in all dem Trubel klar zu bleiben – mit Verantwortung, Familie, Führung und Wandel?
Ihre Frage hat mich bewegt. Denn die Antwort ist nicht einfach „Talent“ oder „Resilienz“. Sondern: bewusste Arbeit – an mir selbst, an meinen Gedanken, an meiner Perspektive.
Der innere Fokus: Führung beginnt in mir selbst
Dabei hilft mir unser Kognitive Ansatz, der die Basis für all unsere Coachings, Seminare und Weiterbildungen ist. Der Ansatz beruht auf den wissenschaftlich bestätigten Grundlagen der REKVT (Rational-Emotiven und Kognitiven Verhaltenstherapie) und geht weit über die reine Problembeseitigung hinaus: Er ist nicht nur eine Coaching-Methode, sondern eine Lebenshaltung.
In den stressigsten Zeiten – und ich hatte viele davon – beginne ich bewusst zu denken. Ich frage mich:
- Was ist gerade wirklich los?
- Ist das wirklich eine Katastrophe?
- Kann ich das verändern – oder muss ich es aushalten?
Diese Art der kognitiven Selbstklärung ist wie ein Notfallanker. Sie verlangsamt das Karussell im Kopf. Ich gewinne Abstand, finde zurück zur Wahrheit – und damit zu mir.
Ein Jahr, das alles verändert hat
2018 war mein persönlicher Stresstest: die letzte Lebensphase von Uwe (meinem Cousin und Bruder im Herzen), Klinikbesuche, Kündigung des alten Institutsstandorts, Immobilien-Notfall, die Versorgung unserer 5-jährigen Tochter Frida, der Umbau des Geschäfts.
Ich bin gependelt – physisch und emotional. Zwischen „Yes, wir schaffen das!“ und „Hilfe, ich breche gleich zusammen!“
Was mich gerettet hat: Fokus. Wahrheit. Humor.
Ich erinnere mich an einen Moment auf der Intensivstation. Uwe wurde kurz wach und blaffte:
„Scheiß Krankenhaus, ich hab keinen Bock hier zu sein!“
Ich musste lachen – es war so wahr, so ehrlich, so wie er einfach war.
In solchen Momenten schmunzle ich auch innerlich. Ich habe, wie es im Englischen so schön heißt, „a twinkle in my eye.“ Es ist Ausdruck für Klarheit, Freude, Humor und die Verbindung zum echten Leben. Diese Fähigkeit, das Ganze aus der Vogelperspektive zu sehen, ist mein Rettungsanker geworden.
Mentale Klarheit statt Drama
Das bedeutet nicht, alles zu beschönigen. Im Gegenteil: Der kognitive Ansatz zwingt mich, genau hinzusehen.
- Was ist Fakt?
- Was ist Drama?
- Wo beginne ich, mich selbst zu verlieren?
Ich habe gelernt: Probleme sind da. Aber ich muss nicht darin baden.
Die Werkzeuge für innere Stabilität
Was mir über die Jahre geholfen hat – und was ich heute weitergebe, u. a. in unserem Leadership-Programm „Highly Focused“:
- Bewusstes Denken statt Reaktivität – Ich hole mich selbst raus
- Verlangsamung – Ich nehme dem Problem das Tempo
- Selbstcoaching mit kognitiven Fragen – Ich finde eine umsetzbare und realistische Lösung
- Innerer Humor – Ich zwinkere mir zu und sage: „Ach komm, das wuppen wir.“
- Unterscheidung von Realität und Gedankenkino – Ich schaffe mentale Ordnung
- Gesunder Optimismus ohne Euphorie – Ich bleibe lösungsorientiert und emotional ausgeglichen
Und was heißt das für dich?
Wenn du selbst Führungskraft bist – im Unternehmen oder im Leben – dann kennst du diese Momente:
- Wenn alle was von dir wollen
- Wenn es still um dich wird und du alles schultern musst
- Wenn du kurz davor bist, im Strudel der Emotionen unterzugehen
Dann erinnere dich: Du darfst dich zuerst um deine Gedanken kümmern.
Nicht alles glauben, was du denkst. Nicht alles bekämpfen, was du fühlst.
Du darfst sortieren: Welcher Gedanke blockiert mich und nimmt mir Kraft? Welcher Gedanke bringt mich weiter?
Fokus beginnt nicht mit Disziplin.
Er beginnt mit Klarheit. Und Klarheit beginnt mit den nützlichen Gedanken.
Fazit: Ich mach das nicht aus Idealismus. Ich mach’s, weil es wirkt.
Ich bin keine Heldin. Ich bin Unternehmerin, Ehefrau, Mutter, Tochter, Kollegin – wie viele von euch. Und ich bin überzeugt: Mentale Klarheit ist das größte Kapital im Leadership.
Wenn du das lernen willst – für dich, dein Team, dein Unternehmen – dann:
komm ins Gespräch mit uns.
Denn „Highly Focused“ ist nicht nur unser Programm-Motto.
Es ist mein Lebensmotto.
Eure Katrin Holzinger